SPD-Politiker Roth weist Äußerungen Schröders zu Ukraine zurück
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„Wenn 100.000 gefechtsbereite russische Soldaten die Ukraine militärisch einkreisen, dann ist das eine ganz konkrete Bedrohung“, sagte Michael Roth.
© Quelle: imago images/photothek
Berlin. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, hat Äußerungen von Altkanzler Gerhard Schröder zum Ukraine-Konflikt zurückgewiesen. „Ich halte mich da lieber an die Fakten. Und die lassen doch keine Zweifel zu, wer die Verantwortung für die aktuelle militärische Eskalation trägt“, sagte der SPD-Politiker dem Nachrichtenportal „ntv.de“ auf eine Frage zu den Aussagen Schröders.
„Wenn 100.000 gefechtsbereite russische Soldaten die Ukraine militärisch einkreisen, dann ist das eine ganz konkrete Bedrohung. Menschen, die das klar benennen und davor warnen, sind doch keine Kriegstreiber“, so Roth weiter. Er habe vollstes Verständnis für das Schutz- und Verteidigungsinteresse der Ukraine, „das hat mit Säbelrasseln nichts zu tun“.
Schröder hatte die deutsche Absage an Waffenlieferungen in die Ukraine verteidigt und die ukrainische Kritik daran mit deutlichen Worten zurückgewiesen. „Ich hoffe sehr, dass man endlich auch das Säbelrasseln in der Ukraine wirklich einstellt“, sagte er in dem Podcast „Die Agenda“. „Denn was ich dort vernehmen muss, auch an Schuldzuweisungen an Deutschland, wegen der ja vernünftigen Absage an Waffenlieferungen, das schlägt manchmal doch dem Fass den Boden aus.“
Zugleich warf der frühere SPD-Chef Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Provokation Russlands vor, weil sie vor ihrem Antrittsbesuch in Moskau die Ukraine besucht hatte. Roth sagte dazu: „Ich bin der Außenministerin sehr dankbar, dass sie nach Kiew gereist ist, um ein klares Signal zu setzen: Deutschland steht fest an der Seite der Ukraine.“
RND/dpa