Sri Lanka: Heirat von Ausländern nur nach Gesundheitscheck und Polizeibericht
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Sri Lanka, Colombo
© Quelle: Eranga Jayawardena/AP/dpa
Colombo. Ausländerinnen und Ausländer, die auf Sri Lanka eine einheimische Person heiraten möchten, brauchen dafür künftig die Zustimmung des Verteidigungsministeriums. Das hat die Regierung in Colombo mitgeteilt. Sie müssen dem Ministerium demnach unter anderem mit einem Polizeibericht aus ihrem Heimatland nachweisen, dass sie nie straffällig geworden sind. Zudem müsse eine Gesundheitsuntersuchung unter anderem bestätigen, dass sie kein Aids haben.
Die Regelung solle verhindern, dass etwa Drogendealer oder Geldwäscher ins Land kommen, sagte ein Regierungsvertreter. Die Regierung in Colombo betont immer wieder, dass sie für mehr nationale Sicherheit sorgen will. Etliche Betroffene der neuen Regeln haben angekündigt, dass sie nun im benachbarten Indien heiraten wollen.
Regelung stößt auf viel Kritik
Die neue Regelung wurde von Teilen der Opposition und in den sozialen Medien kritisiert. Der Vorwurf: Sie richte sich vorwiegend gegen die tamilische Minderheit. Ein Großteil der internationalen Ehen auf Sri Lanka werde zwischen Tamilinnen und Tamilen geschlossen – dabei seien die Ausländerinnen und Ausländer oft Nachkommen von Menschen, die während eines 26-jährigen Bürgerkriegs geflohen sind, sagte ein hochrangiger Parteivertreter der Tamil National Alliance. Sri Lankas Präsident Gotabaya Rajapaksa ist dafür bekannt, den Bürgerkrieg 2009 mit aller Härte gegen Tamilen-Rebellen beendet zu haben.
RND/dpa