Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Trump Organization wegen Betrugs
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Das Unternehmen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ist wegen Betrugs angeklagt.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Berlin/New York. Nach jahrelangen Ermittlungen erhebt die Staatsanwaltschaft in New York erstmals Anklage gegen die Geschäftspraktiken der Trump-Organisation. In der am Donnerstag veröffentlichten Anklage vor einem New Yorker Gericht wird dem Konzern sowie seinem Finanzchef Allen Weisselberg vorgeworfen, über mindestens 15 Jahre systematisch Steuern hinterzogen zu haben.
Dabei geht es um Abgaben auf Leistungen im Wert von mehr als 1,7 Millionen Dollar. Weisselberg und die Trump-Organisation plädierten auf „nicht schuldig“. Ex-US-Präsident Donald Trump ist nicht persönlich angeklagt.
„Der Zweck des Systems bestand darin, Weisselberg und andere Führungskräfte der Trump-Organisation auf eine Art und Weise zu entschädigen, die „nicht in den Büchern“ stand, heißt es in der Anklage.
Einkommen verschleiert erhalten
Die Begünstigten hätten demnach erhebliche Teile ihres Einkommens auf indirekte und verschleierte Weise erhalten, die der Steuerbehörde nicht gemeldet worden seien. Bei den nicht besteuerten Leistungen handelte es sich unter anderem um Zahlungen für Apartments, Autos oder die Schulausbildung von Angehörigen.
Die Staatsanwaltschaft hofft, den 73-jährigen Weisselberg zur Kooperation und Aussage gegen Trump bewegen zu können, um seine eigenen Aussichten in dem Fall zu verbessern. Er gilt neben Familienangehörigen als Schlüsselfigur des Unternehmens.
Die erwartete Anklage gegen die Trump-Organisation ist die Folge einer mehr als zweijährigen Untersuchung des Manhattaner Bezirksstaatsanwalts Cyrus Vance. Diese Ermittlungen hatten auch mit Untersuchungen gegen den ehemaligen Trump-Anwalt Michael Cohen wegen Schweigegeldzahlungen an Frauen begonnen, die angeblich Affären mit Trump gehabt hatten. Zuletzt hatten sie zu einem Streit vor dem Supreme Court über die Freigabe von Trumps Steuerunterlagen geführt.
Trump wurde als Immobilien-Tycoon bekannt
Donald Trump wurde als Chef der Trump-Organisation, die aus vielen kleineren Firmen besteht, einst als Immobilien-Tycoon bekannt. Der Konzern hat eigenen Angaben zufolge Zehntausende Angestellte unter anderem in mehreren Hochhäusern, Hotels oder auf Golfplätzen.
Berichten mehrerer US-Medien zufolge hatte Weisselberg am Donnerstagmorgen ein Gerichtsgebäude in Manhattan betreten und sich den Behörden gestellt. Der Finanzvorstand der Trump Organization gilt als langjähriger Geschäftspartner des ehemaligen US-Präsidenten, der während Trumps Präsidentschaft geholfen hatte, dessen Geschäfte zu leiten.
Trump hatte sich schon am Montag über die Ermittlungen beschwert und dem Büro des Staatsanwalts vorgeworfen, „grob, garstig und völlig voreingenommen“ zu sein.
Ein früherer Berater Donald Trumps, Jason Miller, sah offenbar die Demokraten am Werk. Miller sprach bei Twitter von einer Hexenjagd auf einen „unschuldigen 80 Jahre alten Mann wegen möglicherweise kostenfreier Parkplätze“.
RND/dpa