Stiko-Chef Mertens: „Es hat niemand vor, ständig Booster-Impfungen zu verabreichen“
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Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko).
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Berlin. Thomas Mertens, Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), hat die Empfehlung für eine zweite Auffrischungsimpfung für vulnerable Gruppen verteidigt. „Es hat niemand vor, jetzt ständig Booster-Impfungen zu verabreichen“, sagte Mertens der „Welt“. Die neue Empfehlung solle bezwecken, über „die aktuelle Welle hinwegzukommen und die besonders Gefährdeten besser zu schützen“.
Bei gesundheitlich gefährdeten Menschen solle diese frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischimpfung erfolgen, Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen solle den zweiten Booster frühestens nach sechs Monaten erhalten.
Zur Begründung teilte das Gremium mit, dass aktuelle Daten einen schwindenden Infektionsschutz nach der ersten Auffrischimpfung gegen die Omikron-Variante binnen weniger Monate zeigten. Das sei besonders für Menschen ab 70 und Menschen mit Immunschwäche, die am gefährdetsten für einen schweren Verlauf bei einer Infektion seien, ein Risiko. Der zweite Booster solle nun den Schutz verbessern. „Wir stehen aktuell vor einem Berg und wollen, dass dieser Berg glimpflich über uns hinwegrollt“, sagte Mertens der „Welt“.
Für Menschen, die nach der ersten Auffrischimpfung eine Corona-Infektion durchgemacht hätten, werde aber kein weiterer Booster empfohlen, hieß es. Die Stiko geht beim zweiten Booster von einer ähnlichen Verträglichkeit aus wie beim ersten. Das Gremium erklärte aber auch, „dass die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit einer zweiten Auffrischimpfung noch limitiert ist“.
RND/tdi/dpa