Tausende protestieren bundesweit gegen Corona-Maßnahmen - 13 Polizisten in Mannheim verletzt

Menschen demonstrieren in der Schweriner Innenstadt gegen die Corona Maßnahmen.

Menschen demonstrieren in der Schweriner Innenstadt gegen die Corona Maßnahmen.

Schwerin/Rostock/Magdeburg/Halle. Während einer unangemeldeten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen sind in Mannheim nach Polizeiangaben 13 Einsatzkräfte verletzt worden. Demnach hatten die Protestierenden das Versammlungsverbot ignoriert und Widerstand geleistet, als die Ordnungskräfte ihren Aufzug beenden wollten. Einer der Beamten sei ins Krankenhaus gebracht worden. Wegen der Angriffe seien 13 Personen festgenommen worden, hieß es weiter. Geprüft werde, ob ein Demonstrant einem Haftrichter wegen Körperverletzung vorgeführt werden könne. Weitere 131 Menschen seien wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz angezeigt worden.

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Auch Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin und in Rostock haben am Montagabend mehrere Tausend Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Nach Polizeiangaben zählte der langgestreckte Demonstrationszug in Schwerin beim Start rund 2500 Teilnehmer. Beim Marsch durch die nordwestliche Innenstadt hätten sich aber weitere Personen der bislang größten Corona-Demonstration in der Stadt angeschlossen, hieß es.

Masken wurden ungeachtet der dringenden Empfehlung durch Behörden und Polizei nicht getragen, die Mindestabstände nur selten eingehalten. Auf Transparenten und in vereinzelten Sprechchören wandten sich die Demonstranten gegen eine allgemeine Impfpflicht.

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In Rostock haben sich am Montagabend nach Polizeiangaben in der Spitze bis zu 10.000 Demonstranten versammelt, um gegen Corona-Maßnahmen und Impfpflicht zu protestieren. Beim Rostocker Rosengarten versammelten sich mehrere Tausend Menschen. Ein geschlossener Demonstrationszug wie in den Vorwochen kam allerdings zunächst nicht zustande, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Nach etwa einer knappen Stunde löste sich die Demonstration auf, ein mehrere Hundert Demonstranten umfassender Zug begab sich auf einen Gang durch die Innenstadt.

Ebenfalls mehrere Hundert Menschen versammelten sich auf dem Marktplatz und forderten Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) auf, sich zu zeigen. Der zeigte sich aber nicht, wobei unklar blieb, ob er überhaupt im Rathaus war. Später zogen bis zu 10.000 Demonstranten am Stadthafen zurück in die Innenstadt. Die Polizei machte durch Lautsprecherdurchsagen aufmerksam, dass es eine nicht genehmigte Veranstaltung ist. Es kam zu kleineren Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizei und größeren Verkehrsbehinderungen in der Rostocker Innenstadt.

Trotz Verbots: Zahlreiche Proteste in Sachsen

In zahlreichen Städten Sachsens haben Gegner der Corona-Politik am Montagabend wieder versucht, unerlaubte Aufzüge abzuhalten. Mancherorts wie etwa in Chemnitz war die Resonanz nach ersten Informationen der Polizei aber deutlich geringer als in den Vorwochen. In mehreren Städten sei es gelungen, die Aufzüge zu stoppen - etwa in Grimma, Werdau, Torgau und Hoyerswerda, wie die Polizei auf Twitter mitteilte. Von zahlreichen Teilnehmern wurden die Personalien aufgenommen.

In Chemnitz habe ein Aufzug von bis zu 70 Personen durch starke Polizeipräsenz in Kleingruppen zerstreut werden können, hieß es. In Bautzen war am frühen Abend von etwa 250 Menschen die Rede, die sich zu einem unzulässigen Aufzug versammelt hätten.

Wegen extrem hoher Infektionszahlen erlaubt die Corona-Verordnung in Sachsen derzeit nur ortsfeste Versammlungen mit maximal zehn Teilnehmern. Gegner der Corona-Politik versuchen seit Wochen diese Regelungen mit vermeintlichen Spaziergängen zu unterlaufen. Angeheizt werden die Aktionen von der rechtsextremen Gruppe „Freie Sachsen“.

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Sachsen-Anhalt: 3000 Menschen bei Protesten in Magdeburg

In Sachsen-Anhalt sind erneut Tausende Menschen gegen die Corona-Politik auf die Straße gegangen. In Magdeburg trafen sich laut Polizei am Montag rund 3000 Menschen zu einer nicht angemeldeten Demonstration am Domplatz. Sie seien auf Abstand gelaufen, die Menschen verhielten sich friedlich, sagte eine Polizeisprecherin. Zudem versammelten sich den Angaben nach rund 50 Menschen bei einer angemeldeten Kundgebung in der Landeshauptstadt.

In Halle zogen nach ersten Angaben der Polizei mehrere Hundert Teilnehmer durch die Stadt. Im Vergleich zur Vorwoche seien es mehr, sagte eine Polizeisprecherin. Der Protest richtete sich den Angaben zufolge unter anderem gegen eine Impfpflicht gegen das Corona-Virus.

In Halberstadt (Landkreis Harz) gingen laut Polizei rund 1200 Menschen gegen die Corona-Politik in Deutschland auf die Straße. Die Aktion sei nicht angemeldet worden, sagte die Polizeisprecherin.

Im Osten des Landes gingen nach Angaben einer Polizeisprecherin in Wittenberg rund 2400 Menschen auf die Straße, in Bitterfeld etwa 950 Menschen und in Köthen 450 Menschen. Auch in Dessau und Zerbst liefen Protestaktionen.

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Thüringen: 2000 Menschen protestieren in Gera

Gegen die Corona-Politik in Deutschland haben in Thüringen in zahlreichen Orten erneut Menschen protestiert. In Gera beteiligten sich rund 2000 Teilnehmer an einer Demonstration, wie ein Polizeisprecher am Montag mitteilte. Sie hatten sich vom Platz am Theater aus auf den Weg gemacht. In Erfurt zogen den Angaben zufolge rund 400 Menschen bei einer nicht angemeldeten Aktion durch die Stadt, trafen sich teils an verschiedenen Orten. Auch in anderen Städten gab es Proteste gegen die Corona-Politik mit laut Polizei jeweils mehreren Hundert Teilnehmern. Dazu gehörten Altenburg, Arnstadt, Bad Salzungen, Eisenach und Gotha.

Auch in Mainz haben etwa 100 Menschen am Montagabend gegen behördliche Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie demonstriert. Sie zogen mit Kerzen und Plakaten durch das Stadtzentrum und versammelten sich zeitweise vor dem Sitz des Landtags Rheinland-Pfalz. Auf den Plakaten hieß es unter anderem: „Keine dritte Diktatur“, „Für eine maskenfreie Kindheit“ oder „Ich leiste Widerstand“. Die Polizei sicherte für die Dauer des Umzugs den Verkehr.

Übergriffe auf Polizisten in Niedersachsen

In Celle, wo in der Spitze bis zu 300 Menschen demonstrierten, schlug ein betrunkener 59-Jähriger auf eine Polizistin ein, um die Identitätsfeststellung eines anderen Teilnehmers zu verhindern. Die Beamtin wurde nach Polizeiangaben leicht verletzt. Aufforderungen, der Maskenpflicht nachzukommen, hatte die nicht angemeldete Versammlung den Angaben zufolge zuvor ignoriert. Es wurden 30 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet.

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Bei einer ebenfalls nicht angemeldeten Versammlung in der Wolfsburger Innenstadt wurde ein Polizist tätlich angegriffen, wie die Polizei mitteilte. Gegen den Demonstranten sei eine Anzeige aufgenommen worden. Verletzt wurde der Beamte den Angaben zufolge nicht. Insgesamt wurden in der Wolfsburger City bis zu 850 Teilnehmer gezählt, der Nahverkehr war zeitweise stark eingeschränkt. Die Polizei beschrieb die Stimmung als teilweise gereizt. Die meisten Teilnehmer seien aber friedlich geblieben.

In Bremerhaven demonstrierten rund 430 Menschen gegen die Corona-Politik. Dabei kam es zu Verkehrsbehinderungen. Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf. In Delmenhorst und Hameln wurden jeweils etwa 300 Demonstranten gezählt, in Salzgitter rund 200. In Wilhelmshaven, wo sich etwa 150 Menschen dem Protest anschlossen, leitete die Polizei 35 Verfahren wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen ein.

An einigen Orten gab es auch Gegendemos gegen die Corona-Proteste. So kamen in Nienburg knapp 500 Menschen unter dem Motto „Nienburg ist bunt“ zusammen. Nach Angaben der Polizei gab es Wort- und Musikbeiträge sowie eine Menschenkette, die Demonstration sei friedlich verlaufen. Ein Aufeinandertreffen mit den rund 300 Teilnehmern eines gleichzeitigen Corona-Protests gab es nicht.

RND/dpa

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