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US-Justizministerium verbietet Sicherheitskräften den Würgegriff

„Ich kann nicht atmen": Das Graffito erinnert an den brutalen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz. Infolge wird der Würgegriff jetzt verboten.

„Ich kann nicht atmen": Das Graffito erinnert an den brutalen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz. Infolge wird der Würgegriff jetzt verboten.

Washington. Das US-Justizministerium verbietet Sicherheitskräften des Bundes weitgehend den Einsatz von Würgegriffen gegen Verdächtige. Als Ausnahme gelte nur, wenn wegen Gefahr im Verzug die Anwendung möglicherweise tödlicher Gewalt genehmigt sei. Würgegriffe oder die Beeinträchtigung der Funktion der Halsschlagader durch Beamte hätten „zu oft zu Tragödien geführt“, erklärte das Justizministerium am Dienstag. Zudem soll der Einsatz von Hausdurchsuchungen oder Festnahmen, bei denen Beamte nicht vorher anklopfen und ihr Eintreffen ankündigen, stark begrenzt werden.

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Die Anordnung gilt unter anderem für die Bundespolizei FBI, die Drogenfahnder der DEA sowie die Waffenbehörde ATF und die Gefängnisse des Bundes. Bislang hätten für die verschiedenen Behörden in Bezug auf die umstrittenen Methoden der Sicherheitskräfte keine einheitlichen Regeln gegolten, hieß es.

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Der Einsatz von Würgegriffen und Positionen, die die Halsschlagader beeinträchtigen, war im vergangenen Jahr nach dem brutalen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Viele Polizeibehörden verboten Würgegriffe daraufhin. Floyds Tod hatte landesweit Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst. Ein weißer Polizeibeamter hatte Floyd rund neun Minuten lang sein Knie in den Hals gedrückt. Floyd verlor der Autopsie zufolge das Bewusstsein und starb.

RND/dpa

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