„Wahlmanipulation“: Bayern-Vize Aiwanger twittert angebliche Prognose
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Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler.
© Quelle: imago images/Lindenthaler
Dass am Wahlwochenende weder Umfrageergebnisse noch Wahlprognosen veröffentlicht werden, hat einen Grund: Wählerinnen und Wähler sollen kurz vor der Stimmangabe nicht bei ihrer Wahlentscheidung beeinflusst werden.
Der Bundesvorsitzende der Freien Wähler und Bayern-Vizeministerpräsident Hubert Aiwanger hat diesen Grundsatz am Sonntagnachmittag ignoriert: Er twitterte angebliche 15-Uhr-Prognosen der Forschungsgruppe Wahlen, wonach die Freien Wähler lediglich bei 4 Prozent stehen würden. Dazu rief er erneut die Menschen auf, die Freien Wähler zu wählen. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zeigt an dieser Stelle bewusst nicht die angebliche Prognose. Es dürfte sich dabei um die Auswertung vertraulicher Umfrageergebnisse handeln, die für die 18-Uhr-Prognose erhoben werden (Exit-Polls).
Kritik an Aiwanger
Aiwangers Wahlaufruf und die Veröffentlichung einer vermeintlichen Prognose sorgen für heftige Kritik: CSU-Generalsekretär Markus Blume erklärte, es sei „ein unglaublicher Fall von Wahlmanipulation und Wählerbeeinflussung“. Er bezeichnete dies als „zutiefst undemokratisch“ und forderte Konsequenzen.
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Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende in Bayern, Arif Tasdelen, erklärte: „Aiwanger ist nicht mehr tragbar“ und forderte seine Entlassung. Das Maß sei endgültig voll. Inzwischen hat Aiwanger seinen Tweet gelöscht.
RND/scs