Russischer Angriff: Landwirtschaftsminister Özdemir will Ukraine bei Weizenexport helfen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/V45HBR34ERHYHOAPILQD7O7Z54.jpeg)
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) spricht bei der Eröffnung der Anuga Foodtec. Russland versuche aktuell gezielt, die ukrainische Landwirtschaft einzuschränken. Der Grünenpolitiker will der Ukraine helfen, festsitzendes Getreide zu exportieren.
© Quelle: Marius Becker/dpa
Berlin. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will der Ukraine helfen, in ukrainischen Häfen festsitzendes Getreide zu exportieren. „Immer wieder erreichen uns Berichte über gezielte Attacken Russlands auf Getreidesilos, Düngerlager, landwirtschaftliche Fläche und Infrastruktur“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Dahinter stecke offenbar der Versuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin, „die Ukraine auch als Konkurrenz langfristig auszuschalten“. Özdemir fügte hinzu: „Mit dem wachsenden Hunger in der Welt versucht Russland, Druck aufzubauen. Gleichzeitig kommen Russland die massiv gestiegenen Marktpreise zupass, weil es neues Geld ins Land bringt.“
+++ Alle Entwicklungen im Liveblog +++
Beim G7-Gipfel der Agrarminister Mitte Mai werde er deshalb mit seinen Kolleginnen und Kollegen darüber sprechen, wie der Zugang zu den Weltmärkten für die Ukraine dennoch gewährleistet werden könne, sagte der Grünen-Politiker. „Wir müssen alternative Verkehrswege ermöglichen. Der Weg über die Schiene kann eine Lösung sein, um Getreide zu exportieren – wenn auch mit viel Aufwand und mit beschränkten Kapazitäten. Wir werden als Bundesregierung alles tun, was geht.“
Probleme beim Transport über die Schiene bereiteten unterschiedliche Spurweiten oder verwendungsfähige Container in der hohen benötigten Stückzahl. Zudem bombardiere Russland nun auch Eisenbahnanlagen.
„Derzeit sitzen knapp 4,5 Millionen Tonnen Getreide in ukrainischen Häfen und auf Schiffen fest und können nicht genutzt werden“, hatte der Direktor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) in Deutschland, Martin Frick, der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Probleme bei der Ausfuhr der Lebensmittel gibt es derzeit unter anderem, weil Häfen und Seewege im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine blockiert sind. Die Ukraine war bis Kriegsbeginn einer der weltweit wichtigsten Erzeuger von Weizen sowie ein großer Maisproduzent. Viele Länder, etwa in Nordafrika, sind abhängig von günstigem Weizen aus der Ukraine.