Besoffene Soldaten: Wen schickt Putin da gerade in die Ukraine?
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Russische Wehrpflichtige werden mit einem Bus zu den Einheiten des entsprechenden Militärbezirks gebracht. Videos im Internet zeigen, dass die Teilmobilmachung nicht überall geordnet abläuft.
© Quelle: Uncredited/AP/dpa
Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch eine Teilmobilmachung der russischen Reservisten angekündigt, die noch am selben Tag begann. Putin erklärte in seiner TV-Ansprache, die Reservisten würden den gleichen Status wie die jetzigen Vertragssoldaten erhalten und sollten vor dem Fronteinsatz noch einmal militärisch geschult werden.
Was sich zunächst nach einem geordneten Vorgehen anhört, läuft offenbar in Wirklichkeit an vielen Stellen chaotisch ab. Zahlreiche Videos im Internet zeigen ein großes Durcheinander und besoffene Soldaten.
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Olexander Scherba, der von 2014 bis 2021 ukrainischer Botschafter in Wien war und seit Oktober 2021 beim ukrainischen Energiekonzern Naftogaz arbeitet, teilte auf Twitter bereits einige Videos von den Zuständen bei den russischen Neurekrutierten.
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Sie sind offenbar teilweise so betrunken, dass sie sich nicht mehr unter Kontrolle haben, taumeln und im Gras neben der Flugzeug-Landebahn einschlafen.
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Eine andere Twitter-Nutzerin aus der Ukraine teilte ein Video, in dem die alkoholisierten Soldaten offenbar miteinander rangeln.
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Verifizieren lassen sich die Videos nicht. Unklar ist auch, ob sich die Soldaten, die in den Videos zu sehen sind, selbst mit Alkohol abgefüllt haben oder ob sie absichtlich betrunken gemacht wurden, um sie widerstandslos zu machen.
Wodka auf dem Weg zum Training
Auf einem Video, das der Journalist Francis Scarr von BBC-Monitoring teilte, ist jedenfalls zu sehen, dass Soldaten auf dem Weg zu einem kurzen Training wohl absichtlich von Vorgesetzten alkoholisiert wurden.
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Wie es scheint, sollen diese Soldaten zumindest ein kurzes Training als Vorbereitung auf den Fronteinsatz bekommen. Es gibt es jedoch auch Bilder aus der Stadt Magadan und von einem weiteren Militärflughafen in der fernöstlichen Region Primorje am Pazifik, die zeigen, wie Männer direkt in Transportflugzeuge der russischen Armee geladen und abgeflogen werden.
Viele der jungen Rekrutierten sind zudem im Alter von höchstens 19 oder 20 Jahren, die kaum Militärerfahrung haben können. Dies widerspricht Putins Aussagen, nur erfahrene Reservisten zu rekrutieren. Kritik äußerte auch der Chef des Menschenrechtsrats beim russischen Präsidenten, Waleri Fadejew. Es bekämen sogar Männer Einberufungsbefehle, die keine Kampferfahrung hätten, sagte er.
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In den sozialen Netzwerken in Russland gibt es zahlreiche Fälle, in denen Väter kinderreicher Familien, Männer ohne Kampferfahrung oder auch ältere und chronisch kranke Reserveoffiziere berichten, dass sie eingezogen worden seien. Zudem sollen auch minderjährige Demonstranten, die bei Protesten gegen die Mobilimachung festgenommen wurden, auf der Polizeidienststelle einen Einberufungsbescheid erhalten haben.
RND/sas