Scholz erklärt: Darum saß ich bei Treffen mit Putin an riesig langem Tisch
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sitzt beim Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin im Kreml an einem Tisch.
© Quelle: Pressebüro russischer Präsiden
„Ich hatte durchaus Hoffnung, dass es noch möglich ist, diesen unsinnigen und brutalen Krieg zu verhindern.“ Im Interview mit dem „Stern“ verteidigt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seinen Besuch beim russischen Präsidenten Wladimir Putin im Februar. Für viel Spott sorgte damals der lange Tisch, an dem Scholz und Putin saßen. Scholz erinnert sich: „Wir waren allein in dem Raum. Es gab Mikrofone an beiden Seiten des Tisches und Kopfhörer für die Übersetzung, die jedenfalls ich benötige.“
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Russland, Moskau: Russlands Präsident Wladimir Putin (links) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sind zu einem Treffen im Kreml zusammengekommen.
© Quelle: Mikhail Klimentyev/Russian Presi
Scholz hätte auch an einem kleineren Tisch sitzen können. Aber nur unter einer Voraussetzung, wie er jetzt erklärt. „Dazu hätte ich mich von russischen Ärzten vorab gegen Corona testen lassen müssen. Aber das machen wir nicht. Wir verlangen das ja auch nicht von unseren Besuchern.“
Als Scholz in Moskau war, formierte sich die russische Armee bereits an der Grenze zur Ukraine – damals log Moskau der Welt und auch seinen eigenen Bürgerinnen und Bürgern, Soldatinnen und Soldaten vor, lediglich ein Manöver abzuhalten. Scholz ahnte schon damals, wie viele andere auch, dass es dabei nicht bleiben würde. „Ich habe ihn gefragt: ‚Kann es passieren, wenn ich abfliege, dass hinter mir die russischen Kampfflieger Richtung Ukraine aufsteigen?‘ Er hat darauf nicht mit Nein geantwortet“, so der Bundeskanzler.
Scholz lobt Beziehung zur Ukraine
Zur Gewissheit wurde Putins Vorhaben am 24. Februar mit dem Einmarsch der russischen Truppen auf ukrainisches Teritorium. Seitdem steht Scholz nach eigener Aussage im ständigen telefonischen Austausch mit Kiew. Scholz lobte die Zusammenarbeit mit der Ukraine und Präsident Wolodymyr Selenskyj. Seit Beginn des Krieges habe er 18-mal mit Selenskyj telefoniert. „Die Gespräche sind nie kurz und immer freundlich“, resümiert der Kanzler.
Russische Behörden melden mehrere Angriffe auf Luftwaffenstützpunkte
Erst am Montag waren zwei russische Militärflugplätze mit Drohnen angegriffen worden.
© Quelle: Reuters
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Erneut verteidigte er die deutsche Haltung zu Waffenlieferungen an die Ukraine. „Ich habe mit einer Tradition gebrochen, die viele Jahrzehnte lang in Deutschland gegolten hat: nämlich keine Waffen in Krisen- oder Kriegsgebiete zu liefern“, so der Bundeskanzler. Deutschland gehöre zu den Staaten, die das Land „politisch, finanziell und humanitär und auch mit Waffen am stärksten unterstützen“, sagte Scholz dem Magazin.
RND/miwu