Scholz’ Schockmoment: Der Kanzler spricht von der Gefahr eines Atomkriegs
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3AWBB3UPL5AOHFI765F2CKQNMU.jpg)
Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler.
© Quelle: Getty Images
Es ist ein Moment zum Innehalten. Einmal durchatmen und sich vergegenwärtigen, was der Bundeskanzler da gesagt hat. Diesmal geht Olaf Scholz voran – nachdem er seiner Zeitenwende-Rede wenig Taten folgen ließ und nach seiner martialischen Wortwahl bei „Anne Will“ („Wir werden jeden Zentimeter Nato-Territorium verteidigen“) im Ungefähren blieb, nachdem er in der Waffenlieferungsdebatte auf Tauchstation ging und beim Wiederauftauchen Nebelkerzen warf.
Der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland spricht in einem Interview von der Gefahr, dass es durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zur Eskalation zu einem dritten Weltkrieg, zu einem Atomkrieg kommen kann. Dramatischer kann ein deutscher Regierungschef nicht auftreten.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Spotify Ltd., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Des Kanzlers Angst mag nicht gut sein – aber eine Warnung
Er ist noch nicht einmal ein halbes Jahr im Amt, aber er ist der Erste in diesem Amt seit dem Zweiten Weltkrieg, der mit einem Krieg in Europa konfrontiert wird, in dem der Aggressor der nukleare Militärriese Russland ist. Scholz steht unter massivem Druck von allen Seiten: der Ukraine, der Koalition inklusive der eigenen SPD, der Opposition, von Europa, den G7-Staaten und der USA. Und natürlich von Russland.
Vielleicht hat Wladimir Putin in einem der Telefonate längst einen Atomschlag angedroht. Scholz hatte neulich gesagt, dass ihn Putins Geopolitik „geängstigt“ habe. Es mag nicht gut sein, wenn ein Kanzler von Angst spricht, aber es ist eine Warnung.
Mag der 63-Jährige auch noch so erfahren sein. Es wäre unmenschlich zu glauben, dass ein Politiker fehlerfrei durch eine solche Ausnahmesituation kommt. Er darf jedoch keinen Fehler machen, wenn die Frage von Krieg und Frieden derart akut ist, wie er sagt. Scholz ist nicht als Dampfplauderer bekannt, er handelt nicht im Affekt. Entweder hat er trotzdem die Nerven verloren oder man sollte erkennen, dass da ein Kanzler steht, der jetzt Vertrauen und Unterstützung braucht.