Aufnahme in Militärbündnis

Schwedens Parlament für Nato-Beitritt - aber Ungarn und die Türkei müssen noch zustimmen

Das schwedische Parlament hat mit großer Mehrheit für den Beitritt des Landes zur Nato gestimmt.

Das schwedische Parlament hat mit großer Mehrheit für den Beitritt des Landes zur Nato gestimmt.

Stockholm. Das schwedische Parlament hat grünes Licht für einen Beitritt des Landes zur Nato gegeben. Eine klare Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Mittwoch nach einer Parlamentsdebatte in Stockholm dafür, die jahrzehntelange Bündnisfreiheit Schwedens zugunsten einer Nato-Mitgliedschaft aufzugeben. Dafür sind Änderungen in zwei Gesetzen nötig. 269 der anwesenden Abgeordneten votierten für den Beitritt, 37 dagegen. Nur zwei der acht Parteien im schwedischen Reichstag - Linke und Grüne - sind gegen den Beitritt.

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Nato-Mitglied kann Schweden aber erst werden, wenn alle 30 Mitgliedsstaaten den Beitritt ratifiziert haben. 28 Länder haben das bereits getan. Ungarn und die Türkei fehlen noch. Ankara blockiert die Aufnahme Schwedens in das Bündnis aber mit der Begründung, dass Schweden nicht konsequent genug gegen „Terrororganisationen“ vorgehe. Um den Streit beizulegen, hat Schweden kürzlich einen Entwurf für härtere Terrorgesetze vorgelegt.

Der schwedische Außenminister Tobias Billström sagte am Mittwoch in Stockholm, er sei trotz der türkischen Blockade zuversichtlich, dass Schweden bis zum nächsten Nato-Gipfel im Juli in Vilnius Mitglied der Allianz werden könnte.

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Finnland tritt wohl zuerst bei

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatte sich Schweden im Mai 2022 mit seinem Nachbarn Finnland um die Nato-Mitgliedschaft beworben. Die beiden Länder wollten dem Bündnis gemeinsam beitreten. Jetzt sieht es aber danach aus, als könnte Finnland vorangehen. Denn den Beitritt der Finnen will die Türkei ratifizieren. Auch Ungarn will noch im März darüber abstimmen.

Nato-Staaten erhöhen Verteidigungsausgaben auf 1,2 Billionen Dollar
21.03.2023, Belgien, Brüssel: Jens Stoltenberg, Generalsekretär der NATO, spricht während der Vorstellung des Jahresberichts des NATO-Generalsekretärs für 2022 im NATO-Hauptquartier. Foto: Virginia Mayo/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die 30 Nato-Staaten haben im vergangenen Jahr nach jüngsten Schätzungen rund 1,2 Billionen US-Dollar (etwa 1,1 Billionen Euro) für Verteidigung ausgegeben.

Die Entscheidung über den schwedischen Beitritt trifft das ungarische Parlament dagegen womöglich erst zu einem späteren Zeitpunkt. „Wenn das tatsächlich so wird, finde ich, dass uns Ungarn eine Erklärung schuldet“, sagte Schwedens Außenminister Billström am Mittwoch. Das Land habe sich positiv für einem Beitritt Schwedens gezeigt und keine besonderen Forderungen gestellt, wie es die Türkei getan habe.

RND/dpa

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