Blackout verhindern: Schweizer Regierung veröffentlicht drastische Stromsparmaßnahmen
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Um einen landesweiten Blackout in der Schweiz zu vermeiden, beschloss der Schweizer Bundesrat ein drastisches Einsparungsprogramm (Symbolbild).
© Quelle: Oliver Berg/dpa
In der Schweiz befürchtet die Regierung einen Mangel an Strom im kommenden Winter. Um einen drohenden landesweiten Blackout zu vermeiden, beschloss der Bundesrat ein drastisches Einsparungsprogramm. Die Verordnung gliedert sich in vier Stufen, die etwa die Nutzung von Elektroautos einschränken oder eine Reduktion von Ladenöffnungszeiten vorsehen.
Auslöser für den Stufenplan
Die Schweiz ist vom Strom, der aus dem Ausland importiert wird, abhängig. Wie das Medium Golem berichtet, wurden im Jahr 2021 etwa 5,7 Milliarden Kilowattstunden vor allem aus Frankreich und Deutschland importiert. Insgesamt lag der Stromverbrauch in der Schweiz laut Statista in diesem Jahr bei 58,1 Milliarden Kilowattstunden.
Für den kommenden Winter befürchtet die Schweizer Regierung fehlende Importe und eine Mangellage wegen der Krisen. In einem neunseitigen Beschluss definiert die Führung des Landes deswegen Stromsparmaßnahmen, die laut Verordnung die „Sicherstellung der Elektrizitätsversorgung des Landes“ gewährleisten sollen. Die Maßnahmen teilen sich in vier Schritte auf, die im Krisenfall genauer bestimmt werden sollen, so der Beschluss. Ab welchem Schwellenwert die Beschränkungen konkret eintreten, ist nicht bekannt.
Stufe eins: Heizstufen und Laubbläser
Der Eskalationsschritt eins umreißt verhältnismäßig milde Begrenzungen: So soll etwa auf niedrigen Heizstufen in öffentlich zugänglichen Räumen geheizt und Werbebildschirme zwischen 23 und 5 Uhr ausgeschaltet werden. Außerdem ist die Nutzung elektrischer Laubbläser und der Betrieb von Eismaschinen im privaten Bereich explizit verboten.
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Stufe zwei: Rolltreppen und HD-Streaming
Im zweiten Schritt werden die Restriktionen konkreter und drastischer: So sollen dann auch Diskotheken und Clubs ihre Heizung auf die unterste Stufe ein- oder ganz abstellen. Außerdem werden Streamingdienste nicht mehr in HD senden dürfen und der Betrieb von Rolltreppen ist verboten.
Stufe drei: E-Autos und Homeentertainment
Ab dem Eintritt der dritten Stufe wird es vor allem für die laut Golem 110.000 Besitzerinnen und Besitzer von Elektroautos in der Schweiz kritisch. Denn diese sollen zu privaten Zwecken nur noch „zwingend notwendige Fahrten“ unternehmen. Außerdem verboten sei dann die Durchführung von Amateursportveranstaltungen und die Nutzung von Fahrzeugwaschanlagen. Im Bereich des Homeentertainment untersagt der Beschluss die Nutzung von Video-, DVD- und Blu-Ray-Geräten, Gamingcomputern und von Streamingdiensten zu Unterhaltungszwecken.
Stufe vier: öffentliches Leben
Die höchste Eskalationsstufe sieht dann weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens vor: Geschlossen werden sollen etwa Schneesportanlagen oder Freizeit- und Vergnügungsparks. Außerdem ist die Durchführung von Kulturveranstaltungen oder Filmvorführungen untersagt.
RND/lka