Vor Selenskyj-Besuch: Demonstrationen in Berlin angekündigt
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Eine Fahne der Ukraine weht im Wind bei einer Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine (Archivfoto).
© Quelle: Paul Zinken/dpa
Berlin. Im Zusammenhang mit einem möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin sind in der Stadt mehrere Demonstrationen geplant.
Unter dem Motto „Stand with Ukraine“ hat die ukrainische Hilfsorganisation Vitsche schon für Samstag zu einer Unterstützungskundgebung im Regierungsviertel für den ukrainischen Präsidenten aufgerufen, auch am Sonntag ist laut Mitteilung der Stadt Berlin eine Kundgebung unter demselben Namen angemeldet. Bekannt ist inzwischen zwar, dass Selenskyj nach Deutschland kommt. Ob er aber auch Berlin besucht, ist nicht offiziell bestätigt worden.
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„Falls Selenskyj kommt, sind wir darauf vorbereitet und wollen unsere Unterstützung zum Ausdruck bringen“, sagte eine Sprecherin von Vitsche dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Wenn der Präsident tatsächlich in Berlin eintreffen sollte, würde die Organisation spontan ihre Unterstützerinnen und Unterstützer mobilisieren. „Momentan sieht es allerdings nicht so aus, als würde er heute noch kommen“, so die Sprecherin am Samstagvormittag.
Vitsche: Zeichen gegen „Querdenker“-Szene setzen
Die Kundgebung sei vor allem als Gegenpol zu möglichen Protesten gegen den ukrainischen Präsidenten gedacht. „Uns ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen, falls es zu Gegenprotesten kommt, etwa aus der ‚Querdenker‘-Szene“, sagte die Sprecherin.
Tatsächlich ist sowohl am Samstag als auch am Sonntag eine weitere Demo im Zeichen des Kriegs gegen die Ukraine geplant. Unter dem Motto „Wir stoppen den dritten Weltkrieg“ habe eine Einzelperson hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine Demonstration im Regierungsviertel angemeldet, bestätigte die Polizei dem RND.
Wer genau hinter der Demo steckt, sagte die Polizei nicht. Bei Facebook und Youtube rufen allerdings Menschen aus der „Querdenker“-Szene und Putin-Unterstützer zur Teilnahme an der Demonstration auf.
Mieter sollen Fenster geschlossen halten
Währenddessen gehen die Sicherheitsvorbereitungen für einen möglichen Besuch von Selenskyj in Berlin weiter. So erließ die Stadt bereits am Freitag eine Allgemeinverfügung, in der sie mitteilte, dass es am Sonntag „in der Zeit von 5 bis 18 Uhr zu umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen und Verkehrssperrungen kommen“ wird. Die Bereiche rund um das Kanzleramt und um das Schloss Bellevue werden umfangreich abgesperrt.
Immobiliengesellschaften im Regierungsviertel haben Mieterinnen und Mieter von Büros darüber informiert, dass sie am Sonntag zwischen 6 Uhr und 15 Uhr die Fenster geschlossen halten sollen und dass Terrassen und Balkone nicht betreten werden dürfen, da es zu Polizeieinsätzen komme.