Soyeon Schröder-Kim – immer fest an der Seite des Altkanzlers
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Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit seiner Frau Soyeon Schröder-Kim.
© Quelle: Klassik Stiftung Weimar
Es gibt immer ein bestimmtes Foto, mit dem man eine Person des öffentlichen Lebens verbindet. Angela Merkel mit einem Papagei auf dem Arm, Armin Laschet als kohleverschmierter Kanzlerkandidat. Bei Soyeon Schröder-Kim, der Ehefrau von Altkanzler Gerhard Schröder, dürfte es ein Bild sein, das sie selbst auf Instagram hochlud – und das im Anschluss für mächtig Kritik sorgte.
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Das besagte Bild zeigt die Altkanzlergattin betend mit verschränkten Händen und geschlossenen Augen in einem Hotelzimmer am Fenster. Im Hintergrund leuchtet klar die Basilius-Kathedrale auf, davor ist der Rote Platz, ganz in der Nähe des Kreml, zu sehen. Das Foto aus Russland postete Schröder-Kim im März 2022, wenige Wochen nach der russischen Invasion auf die Ukraine. Damals lieferte es den endgültigen Beweis über Schröders Besuch in der russischen Hauptstadt, über den bis dahin nur spekuliert wurde. Das Bild selbst entwickelte sich in der Folge zu einer beliebten Meme-Vorlage in den sozialen Medien.
NRW-Wirtschaftsförderungsgesellschaft trennt sich von Schröder-Kim
Es ist nicht das erste Mal, dass Soyeon Schröder-Kim ihren Mann für seine Russland-Nähe öffentlich in Schutz nimmt. Und es ist nicht das erste Mal, dass sie dafür Kritik erntet. Die hat jetzt erstmals Folgen für sie. Nachdem das Ehepaar an einem Empfang der russischen Botschaft in Berlin teilgenommen hat, hat das Land Nordrhein-Westfalen Konsequenzen gezogen.
Die landeseigene Handelsagentur NRW.Global Business hat sich von Schröder-Kim getrennt: „Frau Schröder-Kim ist mit sofortiger Wirkung freigestellt, und das Dienstverhältnis wird nun durch NRW.Global Business fristlos beendet“, sagte eine Sprecherin von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Dienstag.
„Nur Dialog schafft Frieden“
Schon vor dem Besuch in der Botschaft fiel nicht nur Schröder, sondern auch seine Ehefrau mit Aussagen zum russischen Angriffskrieg auf. Bereits einige Tage vor dem Gebetspost im März 2022 schrieb sie auf Instagram: „Ihr könnt sicher sein, was auch immer mein Mann tun kann, um zur Beendigung des Krieges beizutragen, wird er tun, und zwar unabhängig von Ultimaten der SPD oder anderen Organisationen wie etwa dem DFB.“ In dem an die SPD verfassten Schreiben beklagt sie eine „Kampagne“ gegen ihren Mann. Ihr Ehemann und Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder stand da bereits in der Kritik, sich nicht von Wladimir Putin zu distanzieren.
Mehr noch brachte Schröder-Kim nur zwei Tage vor Kriegsbeginn ihren Mann als Friedensvermittler ins Spiel. In einem Post bei Instagram schrieb sie vorwurfsvoll in Richtung Berlin: „Das ginge nur, wenn die Bundesregierung das ernsthaft wollte. Davon ist aber nicht auszugehen.“ Nur kurze Zeit später war der Beitrag nicht mehr in ihrem Profil zu finden, den anschließenden Shitstorm konnte sie damit aber nicht mehr verhindern.
Instagram: gut für Kritik an Politik und schlechter Ernährung
Neben politischen Statements setzt Schröder-Kim auf Instagram aber auch andere Beiträge ab, die zumindest für Belustigung sorgen. So postet sie regelmäßig Fotos von der gemeinsamen Diät des Schröder-Ehepaares.
Statt der bei Gerhard Schröder beliebten Currywurst gebe es mehr Gemüse, vorzugsweise je zwei Artischocken zum Abendessen. Schröder habe so von der „FREIWILLIGEN Ernährungsumstellung“ profitiert und einige Kilos verloren. Als Nachtisch gebe es Haferjoghurt mit Kakao-Nibs und Kürbiskernen.
Zu ihrer Entlassung hat Schröder-Kim bisher kein neues Foto auf Instagram veröffentlicht. Das letzte Foto zeigt eine Werbung für ein koreanisches Food-Start-up.