Tausende Kita-Plätze fehlen: Diese Bundesländer sind besonders betroffen
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Hunderttausende Kitaplätze fehlen in Deutschland - besonders viele in den drei größten Bundesländern (Symbolfoto).
© Quelle: picture alliance / dpa
Berlin. Der bundesweit größte Mangel an Kita-Plätzen herrscht in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. Das geht aus einer Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
So fehlen in Nordrhein-Westfalen in der Altersgruppe „Kinder unter drei Jahre“ 75.700, in Baden-Württemberg 41.200 und in Bayern 39.600 Kita-Plätze, obwohl es seit fast zehn Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf Kinderbetreuung auch in dieser Altersgruppe gibt.
Ostdeutsche Länder schneiden wesentlich besser ab
Ebenfalls kritisch sieht es in der Alterskategorie „bis unter sechs Jahre“ aus, obwohl hier ein Rechtsanspruch schon seit 1996 besteht. Nach den Zahlen des Familienministeriums, die auf Erhebungen aus dem Jahr 2021 basieren, ist auch hier der Mangel in den drei bevölkerungsreichsten Bundesländern am größten, wobei NRW mit 22.800 fehlenden Plätzen wieder an der Spitze steht, gefolgt von Bayern mit 11.000 und Baden-Württemberg mit 9100 fehlenden Plätzen.
Insgesamt fehlen demnach bundesweit derzeit 378.000 Kita-Plätze, wobei die ostdeutschen Bundesländer wesentlich besser abschneiden. So ergibt sich etwa in Thüringen für Kinder unter drei Jahren „nur“ eine Lücke von 3100 Plätzen, in der Kategorie bis unter sechs Jahren sind es „nur“ 1700 Plätze.
Die Sprecherin für Kinder- und Jugendpolitik der Linken im Bundestag, Heidi Reichinnek, kritisierte gegenüber dem RND die Sozialpolitik der Bundesregierung. „378.000 Kindern wird die Chance auf frühkindliche Bildung und soziales Lernen vorenthalten“, sagte sie und forderte vom Bund mehr Unterstützung der Länder und Kommunen beim Kita-Ausbau.
Nach Berechnungen der Linken betragen die Kosten für Kitas mittlerweile jährlich knapp 50 Milliarden Euro. Der Bund trägt davon etwa 2,8 Milliarden, den Rest müssen Länder und Kommunen schultern.
Grafik: Sabine Gurol