CDU-Ministerin steht nach Teilnahme an Veggie-Monat unter Druck
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/UOABGI7WLJCSNES7PD7464PFEE.jpeg)
Silke Gorißen (CDU), Landwirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen.
© Quelle: Federico Gambarini/dpa
Mit einem vegetarischen Mittagessen hat die CDU-Politikerin Silke Gorißen Teile ihrer Partei gegen sich aufgebracht. Die Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin von Nordrhein-Westfalen nahm an einem Aktionsmonat der Universität Bonn teil, bei dem die Mensen fünf Wochen lang nur vegane und vegetarische Speisen anbieten. Bei dem Besuch ihrer alten Universität lobte sie die Aktion – und ihre fleischlosen Cannelloni.
Gorißen wollte mit ihrem Besuch auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam machen und „mehr junge Menschen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung begeistern“.
Nach Kritik: CDU-Ministerin bekennt sich zu Fleischkonsum
Ihren Parteikollegen stieß der Besuch der CDU-Ministerin bei den fleischlosen Wochen allerdings sauer auf. Laut einem Bericht der Zeitung „Welt“ sollen sich CDU-Politikerinnen und -politiker in internen Chatgruppen haufenweise über Gorißen aufgeregt haben. Auch vonseiten der nordrhein-westfälischen Landwirtinnen und Landwirte hagelte es Kritik.
Schlussendlich sah sich die Ministerin offenbar zu einem Statement genötigt. „An dem Termin habe ich teilgenommen, um mich vor Ort an der Uni über das Projekt zu informieren“ , zitierte die „Welt“ aus ihrer schriftlichen Erklärung. Jeder Mensch solle selbst entscheiden, ob man sich ausschließlich fleischlos ernähren will. Dann folgt ein Bekenntnis zu Gorißens persönlichem Fleischkonsum: Sie habe bei dem Termin in Bonn auch zum Ausdruck gebracht, „dass ich selbst zu den Menschen gehöre, die regelmäßig Fleisch essen“. Fleisch gehöre für sie zur Ernährung dazu.
Nutzer spotten auf Twitter
Was die Parteikolleginnen und -kollegen aus der CDU beruhigt haben sollte, sorgte auf Twitter für Spott und Kritik. „Wir leben in einer Welt, in der sich eine Ministerin nach Druck aus der eigenen Partei zu einem Bekenntnis zum Fleischverzehr gezwungen sah und ich frage euch, wie man da nicht verrückt werden soll“, schreibt eine Userin. Ein anderer User witzelt: „Silke Gorißen lebt ab jetzt voller Angst, dabei erwischt zu werden, wenn sie etwas Vegetarisches zu sich nimmt wie Orangensaft oder ein Käsebrot.“
RND/ar