Nach Einstellung des Verfahrens gegen Hauptmann: Transparency International fordert Reform des Gesetzes
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Mark Hauptmann, als er noch CDU-Bundestagsabgeordneter war.
© Quelle: Lisa Ducret/dpa
Berlin. Die Vorsitzende von Transparency International, Alexandra Herzog, hat nach der Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen den ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann wegen Bestechlichkeit eine Gesetzesänderung gefordert. Dieser hatte für die Vermittlung eines Maskengeschäfts eine Provision von 997.000 Euro erhalten.
„Die Ermittlungen der Thüringer Generalstaatsanwaltschaft haben offenbar gezeigt, dass Mark Hauptmann bei der Vermittlung von Schutzmasken an Behörden und Gesundheitseinrichtungen tatsächlich sein Bundestagsmandat ausgenutzt hat“, sagte Herzog dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es sei jedoch nicht überraschend, dass es nicht zu einer Anklage komme, schließlich sei die Rechtslage nach den Freisprüchen für die Unionspolitiker Georg Nüßlein und Alfred Sauter wegen dergleichen Aktivitäten eindeutig: „Das Gesetz gegen Abgeordnetenbestechung erfasst bisher nicht das missbräuchliche Handeln von Abgeordneten außerhalb des Parlaments, wie zum Beispiel bei der Maskenaffäre.“
Die Chefin von Transparency International betonte: „Hier braucht es zügig eine Reform. Wir haben dafür konkrete Vorschläge gemacht. Nun ist die Ampelkoalition am Zug, die Schlupflöcher im Gesetz zügig zu schließen. Das Vertrauen in unsere Abgeordneten und unseren Rechtsstaat droht Schaden zu nehmen, wenn das Gerechtigkeitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger von der Gesetzeslage zu weit entfernt ist.“
Hauptmann hatte stets bestritten, sich mit der Vermittlung von Masken bereichert zu haben.