Bundesregierung veröffentlicht erstmals Liste: Diese Waffen wurden bisher an die Ukraine geliefert
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Ein Bild der Bundeswehr zeigt Reservisten, die mit der Fliegerfaust Strela üben. Solche Waffen hat Deutschland an die Ukraine geliefert.
© Quelle: Michael Mandt/Bundeswehr/IMZ- Bi
Ab sofort ist auf der Website der Bundesregierung in einer Übersicht aufgelistet, was Deutschland bereits an die Ukraine geliefert hat und was bereits zugesagt, aber noch nicht geliefert ist. Darunter befinden sich außer Waffen auch anderes Material wie Helme, Bekleidung und Zelte.
Nach Regierungsangaben stammt das aufgelistete Material sowohl aus Beständen der Bundeswehr als auch von Lieferungen der deutschen Rüstungsindustrie.
Immer wieder hatte die ukrainische Regierung selbst eine Liste veröffentlicht, welche Waffen sie aus Deutschland erhalten habe. Etwa 80 Prozent der Waffen auf dieser Liste waren davon bereits durchgesickert. Andere Länder, darunter die USA und Frankreich, hatten immer wieder ausführlich dargelegt, wie umfangreich sie die Ukraine mit Waffen ausstatten.
Gelieferte militärische Unterstützungsleistungen:
- 3000 Patronen Panzerfaust 3 zuzüglich 900 Griffstücke
- 14.900 Panzerabwehrminen
- 500 Fliegerabwehrraketen Stinger
- 2700 Fliegerfäuste Strela
- 16 Millionen Schuss Handwaffenmunition
- 50 Bunkerfäuste
- Artillerieortungsradar COBRA
- 100 Maschinengewehre MG 3 mit 500 Ersatzrohren und Verschlüssen
- 100.000 Handgranaten
- 5300 Sprengladungen
- 100.000 Meter Sprengschnur und 100.000 Sprengkapseln
- 350.000 Zünder
- 23.000 Gefechtshelme
- 15 Paletten Bekleidung
- 178 Kraftfahrzeuge (Lkw, Kleinbusse, Geländewagen)
- 100 Zelte
- 12 Stromerzeuger
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© Quelle: dpa
- 6 Paletten Material für Kampfmittelbeseitigung
- 125 Doppelfernrohre
- 1200 Krankenhausbetten
- 18 Paletten Sanitätsmaterial, 60 OP-Leuchten
- Schutzbekleidung, OP-Masken
- 10.000 Schlafsäcke
- 600 Schießbrillen
- 1 Radiofrequenzsystem
- 3000 Feldfernsprecher mit 5000 Rollen Feldkabel und Trageausstattung
- 1 Feldlazarett (gemeinsames Projekt mit Estland)
- 353 Nachtsichtbrillen
- 4 elektronische Drohnenabwehrgeräte
- 165 Ferngläser
- Sanitätsmaterial (unter anderem Rucksäcke, Verbandspäckchen)
- 38 Laserentfernungsmesser
- Kraftstoff Diesel und Benzin (laufende Lieferung)
- 10 Tonnen Adblue
- 500 Stück Wundauflagen zur Blutstillung
- 500 Stück Verpflegungsrationen
- Lebensmittel: 2025 Paletten (68 Lkw-Ladungen) mit 360.000 Rationen Einpersonenpackungen (EPa)
- MiG-29-Ersatzteile
- 30 sondergeschützte Fahrzeuge
Militärische Unterstützungsleistungen in Vorbereitung/Durchführung:
- 10.000 Schuss Artilleriemunition
- 53.000 Schuss Flakpanzermunition
- 5,8 Millionen Schuss Handwaffenmunition
- 7 Panzerhaubitzen 2000 inklusive Anpassung, Ausbildung und Ersatzteile (gemeinsames Projekt mit den Niederlanden)
- 5000 Gefechtshelme
- 8 mobile Bodenradare und Wärmebildgeräten*
- 8 Aufklärungsdrohnen*
- 10 geschützte Kfz*
- 7 Störsender*
- 8 elektronische Drohnenabwehrgeräte*
- 4 mobile, ferngesteuerte und geschützte Minenräumgeräte*
- 65 Kühlschränke für Sanitätsmaterial
- 1 Fahrzeugdekontaminationspunkt
- 100 Auto-Injektoren
- 14 Drohnenabwehrsensoren und ‑jammer*
- 10 Antidrohnenkanonen*
- 32 Aufklärungsdrohnen*
- 54 gepanzerte Truppentransporter M113 mit Bewaffnung (Systeme aus Dänemark, Umrüstung durch Deutschland finanziert)
- 20 Flakpanzer Gepard inklusive circa 4000 Schuss Flakpanzermunition*
- Luftverteidigungssystem Iris-T SLM*
- Artillerieortungsradar Cobra*
- 80 Toyota Pick-up*
- 3 Mehrfachraketenwerfer Mars mit Munition
- 100.000 Erste-Hilfe-Kits*
- 22 Lkw
* Es handelt sich um eine aus Mitteln der Ertüchtigungsinitiative finanzierte Lieferung der Industrie. Mit den Lieferungen sind teilweise Instandsetzungsmaßnahmen verbunden oder die Produktion dauert noch an; zudem erfolgen teilweise noch Ausbildungsleistungen.
Hofreiter: Waffenlieferung beschleunigen, um Verhandlungen zu erreichen
Offen ist jedoch, wann und auf welchem Weg das Material in die Ukraine gelangt. Aus Sicherheitsgründen hält sich die Bundesregierung hier weiter bedeckt. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Die Liste der Bundesregierung zeigt, dass noch keine schweren Waffen geliefert wurden. Doch die Ukraine steht massiv unter Druck. Deshalb ist es zentral, dass die Lieferung beschleunigt wird. Putin wird erst zu Verhandlungen bereit sein, wenn sich die Fortsetzung des Krieges für Russland nicht mehr lohnt. Und dazu muss die Ukraine noch stärker unterstützt werden.“
Weitere militärische Unterstützungsleistungen werden laut Bundesregierung noch hinzukommen. So liefen Gespräche mit mittel- und osteuropäischen Staaten über den sogenannten Ringtausch, hieß es. Die Slowakei soll ein deutsches Angebot für einen Ringtausch allerdings abgelehnt haben.
RND/scs/mdc
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