Erdogan fordert Rückgabe russisch besetzter Gebiete an die Ukraine – inklusive der Krim
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Der russische Präsident Wladimir Putin (r.) und sein türkische Amtskollege Recep Tayyip Erdogan sprechen auf dem Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Usbekistan.
© Quelle: IMAGO/SNA
Istanbul. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Rückgabe der von Russland besetzten Gebiete an die Ukraine gefordert. „Wenn in der Ukraine ein Frieden hergestellt werden soll, wird natürlich die Rückgabe des besetzten Landes wirklich wichtig. Das wird erwartet“, sagte Erdogan in einem Interview vom US-Sender PBS am Montagabend veröffentlichten Interview. „Die besetzten Gebiete werden an die Ukraine zurückgegeben.“
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Genauso müsse die von Russland annektierte Halbinsel Krim an die Ukraine zurückgegeben werden. Darüber spreche Erdogan mit dem Kremlchef bereits seit 2014, also seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim. „Aber seitdem hat er sich leider keinen Schritt bewegt.“
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Ein ukrainischer Vermisstenbeauftragten will den Leichenfund von Isjum nicht mit den Vorkommnissen in Butscha vergleichen.
© Quelle: dpa
Die Türkei hat bereits in der Vergangenheit die Annexion der Krim 2014 verurteilt und immer wieder auf die Achtung der Souveränität der Ukraine gepocht.
Türkei pflegt eigentlich gute Beziehung zu Moskau und zu Kiew
Russland hat seit seinem Angriffskrieg in der Ukraine am 24. Februar große Gebiete im Süden und Osten des Landes erobert. Moskau hält trotz Gegenoffensiven Schätzungen zufolge derzeit noch mehr als ein Sechstel des ukrainischen Staatsgebietes inklusive der Halbinsel Krim besetzt. Dass Putin einen Fehler eingesteht, glaubt Erdogan nicht. „Niemand wird sagen, ja, ich habe einen Fehler gemacht.“
Die Türkei pflegt eigentlich gute Beziehung zu Moskau und zu Kiew. Erdogan hatte sich kürzlich mit einer Reihe von Aussagen deutlich an die Seite von Kreml-Chef Wladimir Putin gestellt und dem Westen etwa „Provokation“ im Ukraine-Krieg vorgeworfen. Am Wochenende hatte Erdogan erklärt, das Nato-Land Türkei wolle der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) beitreten, deren größte Mitglieder China und Russland sind.
RND/dpa/scs