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Region kämpft mit Dürre

Wasserkonflikt spitzt sich zu: Offenbar Gefechte an iranisch-afghanischer Grenze

Eine Luftansicht des Flusses Helmand im afghanisch-iranischen Grenzgebiet.

Eine Luftansicht des Flusses Helmand im afghanisch-iranischen Grenzgebiet.

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Dubai. An der Grenze zwischen Afghanistan und dem Iran ist es am Samstag offenbar zu einem Feuergefecht gekommen. Die Interessengruppe Halvash, die über Probleme in der iranischen Provinz Sistan-Belutschistan berichtet, zitierte Einwohner der Region, wonach die Kämpfe am Samstagmorgen begonnen hätten. Hintergrund sind anscheinend Rivalitäten zwischen den beiden Ländern um Wasserrechte.

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Weder iranische noch von den Taliban kontrollierte Medien in Afghanistan bestätigten die Kämpfe. Halvash verortete die Schusswechsel in der Nähe des Bezirks Kang in der afghanischen Provinz Nimrus. Menschen seien wegen der Gewalt aus der Region geflohen. Auf im Internet veröffentlichten Videos, die angeblich aus der Gegend stammten, war in der Ferne Maschinengewehrfeuer zu hören. Später veröffentlichte Halvash ein Bild, auf dem die Überreste eines Mörsergeschosses zu sehen waren, und berichtete, dass „schwere Waffen und Mörser eingesetzt werden“.

Dürre in der Region hat sich in den letzten zehn Jahren verschlimmert

Irans Präsident Ebrahim Raisi hatte die Taliban Anfang Mai davor gewarnt, iranische Wasserrechte am Helmand-Fluss zu verletzen. Dürre ist im Iran seit etwa 30 Jahren ein Problem, hat sich aber nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen in den letzten zehn Jahren verschlimmert. Iranischen Meteorologen zufolge sind schätzungsweise 97 Prozent des Landes von einer gewissen Dürre betroffen.

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Der Außenminister der Taliban, Amir Khan Muttaqi, traf sich am Samstag mit einem iranischen Gesandten in Afghanistan, um über die Wasserrechte am Helmand-Fluss zu sprechen. Der iranischen Nachrichtenagentur Irna zufolge könnten die Probleme zwischen den beiden Ländern „besser im Dialog gelöst werden“ können.

Taliban baten den Iran um Nachsicht im Konflikt um das Wasser

Zuvor hatten die Taliban den Iran bereits um Nachsicht im Wasserkonflikt gebeten. Afghanistan wolle sich an einen bestehenden Wasservertrag zwischen den beiden Ländern halten, habe jedoch, wie der Rest der Region, mit Dürre zu kämpfen. Die Führung im Iran sei gebeten, „die Erwartungen anzupassen“, sagte Muttaki in einer Videobotschaft. Für die Probleme des Klimawandels brauche es eine Lösung.

Zwei Soldaten stehen am afghanischen Fluss Helmand. (Archivbild)

Zwei Soldaten stehen am afghanischen Fluss Helmand. (Archivbild)

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Der Konflikt rund um das Wasser des längsten Flusses Afghanistans ist Jahre alt und reicht weit vor die Zeit der Taliban-Regierung. Der Krieg und die humanitäre Lage in den vergangenen vier Jahrzehnten in Afghanistan hatten Bemühungen um eine Lösung erschwert. Forschende warnen gleichzeitig vor einer Zunahme von Dürren in der Region, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen ist.

RND/AP/dpa

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