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Geheimdienste in der Ukraine

WDR-Recherche: Kriegsgerät steht im Fokus der Nachrichtendienste

Ukrainische Soldaten gehen mit Gewehren bewaffnet über die Schlangeninsel. Russische Truppen hatten die Insel am Tag ihres Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar besetzt und zogen sich dann einige Monate später zurück.

Ukrainische Soldaten gehen mit Gewehren bewaffnet über die Schlangeninsel. Russische Truppen hatten die Insel am Tag ihres Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar besetzt und zogen sich dann einige Monate später zurück.

Die Ukraine erbeutet auf dem Schlachtfeld allerlei russisches Kriegsgerät. Dies ist nicht nur ein willkommenes Ersatzteillager für die ukrainische Armee, sondern auch von großem Interesse für westliche Geheimdienste – erlauben die Gerätschaften doch einen Blick in Putins Waffenschrank.

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+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Wie neueste Recherchen des WDR zeigen, soll auch der Bundesnachrichtendienst (BND), in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Armee, daran beteiligt sein, russische Waffensysteme zu beschaffen und in Deutschland auszuwerten.

Die dabei gewonnen Erkenntnisse sollen laut WDR der Bundeswehr und schließlich auch anderen Nato-Staaten zugänglich gemacht werden. Ziel sei es, bislang unbekannte Waffen- und Militärtechnik zu analysieren und nachzuvollziehen, wie gut die russischen Systeme wirklich aufgestellt sind.

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Erste Untersuchungen von Panzerungen und Abwehrtechnologien, wie etwa Beschusstests, sollen laut WDR schon stattgefunden haben. An diesen sei auch die Bundeswehr beteiligt.

Auch andere Militärtechnik sei für den BND von großem Interesse: Etwa die russischen Lenkflugkörper, Zielerfassungssysteme und die von Moskau eingesetzten iranischen Drohnen würde der Nachrichtendienst gerne analysieren.

Doch dieses Vorgehen sei nicht einseitig, heißt es weiter: Auch Russland habe Interesse daran, westliche Militärtechnologie zu erbeuten und zu untersuchen. Laut WDR könnte dies ein möglicher Grund für die zögerlichen Waffenlieferungen einiger Nato-Staaten an die Ukraine sein.

Dass der Nachrichtendienst in der Ukraine nach neuen und bislang kaum erforschten russischen Waffensystemen Ausschau hielte, sei laut WDR-Recherche wenig überraschend: Schon in früheren Kriegen sei Militärtechnik erbeutet worden, mit dem Ziel, Erkenntnisse über den Gegner zu gewinnen.

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Historische Dokumente, die der WDR analysiert hat, sollen zeigen, dass der BND schon in den 60er- und 70er-Jahren damit beschäftigt gewesen sei, in Kriegsgebieten auf der ganzen Welt sowjetische Waffensysteme zu sammeln. Etwa im Sechstagekrieg 1967 und dem Jom-Kippur-Krieg 1973, in denen viele sowjetische Waffensysteme zum Einsatz kamen.

Auf Anfrage des WDR wollte der BND sich laut dem Sender nicht äußern.

RND/ao

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