Kommentar

Weniger Atomwaffen – warum das kein Grund für Entspannung ist

Nach der Explosion einer französischen Atombombe bei einem Test im Jahr 1970 schwebte dieser riesige Atompilz über dem Mururoa-Atoll.

Nach der Explosion einer französischen Atombombe bei einem Test im Jahr 1970 schwebte dieser riesige Atompilz über dem Mururoa-Atoll.

Berlin. Auf den ersten Blick gibt es eine gute Nachricht: Die Zahl der nuklearen Sprengköpfe ist weltweit gesunken. Ein paar Hundert weniger sind es im Vergleich zum Vorjahr. Und in den 1980er-Jahren waren es fünfmal mehr.

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Einen Grund zur Entspannung gibt es nicht. Denn schon ein paar der immer noch rund 13.000 Atomsprengköpfe können ganze Regionen unbewohnbar machen. Panzer, Bunker und Vorräte retten dann dort niemanden mehr. Zwar werden alte Nuklearwaffen verschrottet, aber gleichzeitig wird das Arsenal modernisiert und viele Atommächte bauen es aus oder stehen kurz davor.

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Gebrochene Regeln, zerbröselte Gewissheiten

Als wäre das nicht schon genug, kommt dazu noch die schlimmste Nachricht von allen: Im Krieg gegen die Ukraine wird von Russland offen mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. So real war die Gefahr eines nuklearen Vernichtungsschlags schon lange nicht mehr. Denn selbst die klassische Abschreckungsformel, wonach keine Seite den roten Knopf drücken wird, um sich nicht selbst einem vernichtenden Gegenschlag auszusetzen, scheint nicht mehr verlässlich. Zu viele Gewissheiten sind schon zerbröselt, zu viele Regeln gebrochen worden.

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Und doch erlebt die nukleare Abschreckung eine Renaissance. Die Bundesregierung hat sich zur nuklearen Teilhabe in der Nato bekannt, SPD und Grüne haben angesichts der aktuellen Bedrohungslage ihre bisherige Skepsis hintangestellt. Die neuen Kampfflugzeuge der Bundeswehr, die nun beschafft werden sollen, werden mit Atomwaffen bestückt werden können.

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Da klingt es wie aus der Zeit gefallen, dass in der kommenden Woche die internationale Atomwaffenverbotskonferenz zusammentritt.

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Das Gegenteil ist der Fall: Gerade der Krieg gegen die Ukraine hat deutlich gemacht, wie dringend ein solches Verbot wäre. Und nur weil auf dem Weg unfassbar viele Zwischenschritte und riesige Hindernisse liegen, bedeutet es nicht, dass das Ziel nicht formuliert werden kann. Und formuliert werden muss.

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