Wladimir Tschurow

Er sorgte für die nötige „Magie“: Langjähriger Wahlleiter Russlands überraschend gestorben

Der damalige Wahlleiter Russlands, Wladimir Tschurow, spricht im Jahr 2012 auf einer Pressekonferenz (Archivbild).

Der damalige Wahlleiter Russlands, Wladimir Tschurow, spricht im Jahr 2012 auf einer Pressekonferenz (Archivbild).

Russlands langjähriger Wahlleiter Wladimir Tschurow ist am Mittwoch überraschend im Alter von 70 Jahren gestorben. Tschurow sei einer „massiven Herzattacke“ erlegen, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass.

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„Es sind wirklich traurige Nachrichten“, sagte der russische Abgeordnete Leonid Iwlew gegenüber Tass. Tschurow sei gegen 8 Uhr morgens im Krankenhaus verstorben. Zuvor habe er sich einer Operation unterzogen. Noch am Montag und Dienstag habe sich der ehemalige Chef der Wahlkommission gut gefühlt, sagte Iwlew demnach.

Russlands Ex-Wahlleiter Wladimir Tschurow ist im Alter von 70 Jahren gestorben.

Russlands Ex-Wahlleiter Wladimir Tschurow ist im Alter von 70 Jahren gestorben.

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Er soll sich sogar so gut gefühlt haben, dass er Pläne für ein neues Buch schmiedete, ein Werk über die „US-Einmischung in Wahlen im Ausland“, berichtete der Abgeordnete. Dass sich Tschurow gut mit der Dynamik von Wahlen auskannte, ist wohl unbestritten. Er arbeitete zwischen 2007 und 2016 als Vorsitzender der Wahlkommission in Russland.

„Putin hat immer recht“

Der ehemalige russische Präsident und heutige Vorsitzende des Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, sagte einst über Tschurow: „Sie sind fast ein Magier.“ Zuvor hatte Tschurow die Ergebnisse von Medwedews Partei Einiges Russland bei den Parlamentswahlen 2011 sehr genau vorhergesagt, ein Jahr später wurde Wladimir Putin erneut russischer Präsident. Damals zeichnete ihn Medwedew mit dem Alexander-Newski-Orden aus. Tausende Russinnen und Russen demonstrierten hingegen gegen Wahlfälschungen.

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Dass der Verstorbene jahrelang die Wahlkommission leitete, war immer wieder ein Stein des Anstoßes für seine Kritikerinnen und Kritiker. Denn schon zu Beginn seiner politischen Karriere arbeitete Tschurow eng mit dem heutigen russischen Präsidenten und damaligen Bürgermeister von St. Petersburg, Wladimir Putin, zusammen. Damals leitete er in der Stadtverwaltung als Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen. Einst bezeichnete er es als „Tschurows erstes Gesetz“, dass Putin immer recht habe. Und das russische Wahlsystem sei „das beste der ganzen Welt“.

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Seit 2016 bis zu seinem Tod arbeitete der Mann mit dem grauen Vollbart als Sonderbotschafter des russischen Außenministeriums. Er ist erst am vergangenen Freitag 70 Jahre alt geworden.

RND/sic

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