Fall Metzelder: Verfahren gegen zwei weitere Frauen eröffnet
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Der ehemalige Fußballprofi Christoph Metzelder (Archiv).
© Quelle: imago images/MIS
Hamburg. Im Fall Christoph Metzelder kommt es womöglich zu einem Prozess gegen die Hauptbelastungszeugin. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ unter Berufung auf die Hamburger Staatsanwaltschaft.
Die Zeugin hatte im Februar der „Zeit“ erzählt, wie der Ex-Fußballer ihr Bilder geschickt haben soll, auf denen sexualisierte Gewalt gegen Kinder zu sehen ist. Zitiert wurde die Frau unter anderem mit den Worten „Das hat mich zerstört“. Wie der „Spiegel“ nun berichtet, ist die Zeugin inzwischen selbst ins Visier der Ermittler geraten. Gegen sie wurde ein Verfahren eingeleitet.
Verteidiger dementiert
Die Staatsanwaltschaft Hamburg wirft ihr demnach vor, sich Besitz an kinderpornografischen Schriften verschafft zu haben. Eine Sprecherin der Behörde sagte dem Nachrichtenmagazin, die Zeugin habe Metzelder zum Teil „aufgefordert“, ihr verfängliche Bilder zu schicken.
Ihr Verteidiger, der Hamburger Strafrechtler Leon Kruse, stellt den Fall anders dar: „Sie wollte, dass er ihr die Bilder schickt, um ihn damit zu überführen.“ Die Frau habe die Fotos nicht verlangt, um sie zu nutzen, „sondern damit Herr Metzelder bestraft werden kann“. Die Anwälte des ehemaligen Fußballprofils äußerten sich gegenüber dem Magazin nicht zu den Vorwürfen.
Verfahren gegen weitere Frauen
Der Anwalt der Zeugin erklärt derweil, sie habe Metzelder nur „vorgespielt“, sie würde sein Interesse an Minderjährigen teilen. Sie habe sich am nächsten Morgen einer Freundin anvertraut. Diese habe einen Kontakt hergestellt zu einem ihr bekannten Polizisten in Osnabrück. Am 13. August habe sie über eine andere Freundin Kontakt zu einem Polizeireporter der „Bild“-Zeitung aufgenommen. Er habe in Absprache mit der Frau die Ermittler verständigt, so Kruse.
Die Zeugin fühle sich heute laut Angaben ihres Anwalts „unschuldig verfolgt“. Ein Angebot der Staatsanwaltschaft, das Verfahren gegen 500 Euro einzustellen, habe sie abgelehnt. Nun wird es vermutlich zum Prozess kommen.
Auch zwei anderen Frauen soll der Ex-Fußballer Bilder zugeschickt haben. Auch gegen sie laufe ein Verfahren, wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf bestätigt. Sie könnten sich strafbar gemacht haben, weil sie die Bilder nicht der Polizei gemeldet hatten.
RND/msc