Reeperbahn voll gesperrt: Kraftklub und Bill Kaulitz geben Spontankonzert
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Felix Kummer von der Band "Kraftklub" (links) steht gemeinsam mit Sänger Bill Kaulitz bei der Eröffnung des Reeperbahn-Festivals auf der Bühne.
© Quelle: Axel Heimken/dpa
Hamburg. Die Chemnitzer Band Kraftklub hat im Rahmen des Reeperbahn-Festivals zusammen mit Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz ein spontanes Live-Konzert auf dem Hamburger Kiez gegeben. Die Musiker spielten am Mittwochabend vor Tausenden Fans gemeinsam das Lied „Fahr mit mir“. Zudem gaben die Sachsen noch viele weitere Songs zum Besten.
Den Auftritt hatte die fünfköpfige Band bereits am frühen Nachmittag auf Twitter angekündigt. Für die Live-Show war die Reeperbahn voll gesperrt worden.
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Kaulitz ist derzeit Teil der Jury des Reeperbahn-Festivals für den Nachwuchspreis Anchor. Das Club- und Branchen-Festival geht noch bis Samstagabend. Es stehen etwa 400 Konzerte von rund 300 Bands und Künstlern sowie mehr als 700 Veranstaltungen für Fachbesucherinnen und -besucher auf dem Plan. Auf der Bühne standen unter anderem Jan Delay, Zoe Wees, Ellie Goulding und Überraschungsgast Udo Lindenberg. Es werden etwa 40.000 Menschen erwartet.
Es sei immer ein Traum der Band gewesen, auf der Reeperbahn zu spielen, sagte Kraftklub-Frontmann Felix Kummer. Und Hamburgs Kultrocker Lindenberg hatte zuvor gemeinsam mit Jan Delay bei der offiziellen Eröffnung das Kiez-Lied „Reeperbahn“ gesungen und sagte im Anschluss zum Publikum: „Ein geiles Reeperbahn-Festival wünsche ich euch.“
Zum Start nahmen sich die Veranstalter und Künstler auch Zeit für andere wichtige gesellschaftliche Themen. So hielt die britische Sängerin Ellie Goulding nach ihrem Auftritt ein flammendes Plädoyer für den Klimaschutz. Und Natalia Klitschko, Noch-Ehefrau von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, sprach über die aktuelle Situation der Kulturbranche in ihrem Land.
„Ich bin so stolz auf die ukrainischen Musiker, die gerade um die Welt reisen und unser Leben, unsere Geschichte und unsere Kultur weitertragen. Die Menschen achten nun auf uns und sie sehen, dass wir nicht in der Vergangenheit hängen geblieben sind. Wir sind Metal, wir sind Pop, wir sind Techno und wir sind Hip-Hop.“ Klitschko plädierte dafür, dass alle der Kunst und der Kultur anderer, unbekannter Länder offen und neugierig gegenüberstehen sollten - auch ohne Krieg und Krisen.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte dazu: „Im Angesicht des Krieges ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Demokratien der Welt in Frieden und Freiheit zusammenstehen. Dies ist die Botschaft aus Hamburg heute Abend.“
Die Künstler aus dem In- und Ausland spielen vor allem in den Hamburger Clubs rund um den Kiez, die damit zumindest für kurze Zeit stark in den Fokus der Öffentlichkeit rutschen. Der Interessensverband Clubkombinat Hamburg hofft darauf, dass die Aufmerksamkeit länger anhält. Denn in den Clubs ist die Normalität längst noch nicht wieder angekommen. „Das Reeperbahn-Festival 2022 sollte genutzt werden, um sich intensiv über die Zukunft der Clubkultur auszutauschen“, sagte der Clubkombinat-Vorstand der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage.
Das Festival gilt als wichtiger Treffpunkt für die Branche und will vor allem einen Querschnitt der nationalen und internationalen Musikszene zeigen. Die Branchenentwicklungen stehen zudem im Fokus der begleitenden Fachkonferenz.
RND/dpa