Leipziger Hotelchef nach Ofarim-Anklage: „Anschuldigungen sind erstunken und erlogen“
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Blick auf das Hotel Westin Leipzig.
© Quelle: Hendrik Schmidt
Leipzig. Hat Gil Ofarim gelogen? Nach seinen Anschuldigungen über einen antisemitischen Vorwurf gegen einen Hotelmitarbeiter aus Leipzig hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt. Stattdessen wurde der 39-jährige Musiker wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung angeklagt.
Andreas Hachmeister, Chef des Leipziger Hotels Westin, hatte keinen Zweifel an der Glaubwürdigkeit seines Mitarbeiters. „Uns war immer klar, dass die Anschuldigungen erstunken und erlogen sind“, sagte er nach der Anklage von Gil Ofarim im Gespräch mit der „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ).
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Westin-Manager Andreas Hachmeister.
© Quelle: Andre Kempner
Hachmeister: Mitarbeiter „musste schlimme Monate durchmachen“
Die Erleichterung im Haus sei am Donnerstag riesengroß gewesen. „Ich freue mich vor allem für unseren zu Unrecht beschuldigten Mitarbeiter, für den über Nacht eine Welt zusammengebrochen ist, der schlimme Monate durchmachen musste“, erklärte Hachmeister.
Mitarbeiter soll an Arbeitsplatz zurückkehren
Herr W., so nannte ihn auch Ofarim in seinem Instagram-Video, in dem er den angeblichen antisemitischen Vorwurf öffentlich machte, soll an seinen alten Arbeitsplatz zurückkehren. Er hatte zuletzt im Backoffice-Bereich gearbeitet, sagte der Hotelchef der „LVZ“ und betonte: „Unser Vertrauen in ihn und alle anderen Angestellten ist und bleibt unerschütterlich. Und das zu Recht.“
Ob das Hotel eine Schadensersatzklage gegen Ofarim stellt, werde zu gegebener Zeit besprochen und entschieden, sagte Hachmeister.
Bundesweite Empörung
Gil Ofarim hatte Anfang Oktober 2021 in einem Instagram-Video geschildert, dass ihn ein Mitarbeiter von The Westin Leipzig aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Ofarim erstattete Anzeige. Der Hotelmitarbeiter bestritt die Vorwürfe und erstattete seinerseits Anzeige wegen Verleumdung. Der Sänger schilderte sein vermeintliches Erlebnis danach in zahlreichen Talkshows und Interviews. Der Fall sorgte bundesweit für Empörung.
RND/nis mit dpa