Tim Mälzer über Auswirkungen von Corona: „Brauche vier Jahre, um Verluste auszugleichen“
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Der Koch Tim Mälzer.
© Quelle: imago images/Rainer Unkel
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat Tim Mälzer immer wieder auf die Probleme der Gastronomen in der Krise aufmerksam gemacht. Nun hat der TV-Koch, der selbst Restaurantbesitzer ist, in einem Interview noch mal sein Jahr Revue passieren lassen. Der „Bild am Sonntag“ sagte Mälzer: „Was kräftemäßig in diesem Jahr von mir und meinem Termin abverlangt wurde, war schon extrem. Wir haben jeden Laden geschlossen, neu eröffnet, wieder geschlossen, wieder aufgemacht. (...) Also – wenn es so intensiv weitergeht wie 2020 – steht der Weltherrschaft nichts mehr im Wege.“
Auch wenn Mälzer den Satz nicht ganz ernst meint, andere Sätze meint der Hamburger sehr wohl ernst – so zum Beispiel seine Kritik an der Politik. Mälzer: „Ich habe der Politik irgendwann nicht mehr genügend Vertrauen schenken können, weil für mich teilweise keine Nachhaltigkeit mehr in den Entscheidungen erkennbar war.“ Selbst in die Politik gehen, das kann sich Mälzer aber nicht vorstellen: „Der Gedanke fiel ein- oder zweimal in einem Nebensatz. Aber 2020 hat so transparent gemacht, wie nie zu vor, dass Politik eben Politik ist – und oftmals komplett am Bürger vorbei gestaltet wird.“
In dem Interview verrät Mälzer auch, dass ihm Umsätze in „zweistelliger Millionenhöhe“ aus 2020 fehlen würden. Auf die Frage, wie lange er brauchen wird, die Schäden zu überwinden, sagt der Koch: „Ich bin kein Freund von Zahlen. Aber ich weiß von einem meiner Läden, dass ich dort vier Jahre brauchen werde, um die Verluste auszugleichen. In der Zeit habe ich keine Einnahmen, denn die Gewinne werden ausschließlich dafür da sein, die Verluste auszugleichen. Es wird viele geben, die das nicht schaffen werden.“
RND/lob