Crack, Koks, Heroin: Seit einigen Wochen werden Stadtführungen in Frankfurts Bahnhofsviertel angeboten. Während die Initiatoren für mehr Sensibilität und einen besseren Umgang mit den Drogensüchtigen werben wollen, ziehen die Touren auch Sensationstourismus an.
Es ist kein schöner Ort, kein Postkartenmotiv, keine Sehenswürdigkeit, kein beeindruckendes Gebäude. Und doch zieht es Menschen an, weil es auf einzigartige Weise faszinierend ist. Auf der Niddastraße in Frankfurt, nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, ist das Elend so offensichtlich wie kaum irgendwo sonst. Menschen liegen, stehen, sitzen auf dem Gehweg vor dem Drogenkonsumraum, sie belagern Haus- und Hoteleingänge mit Schlafsäcken und konsumieren Drogen. Hier spritzt sich jemand Heroin – dort wird mit Crackpfeifen hantiert. Ein Mann tanzt, offenbar im Drogenrausch, auf der Straße.