Südafrika-Reisende müssen ab sofort in Quarantäne
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Reisende, die aus Südafrika in Deutschland landen, müssen doch schon jetzt in Quarantäne.
© Quelle: Sven Hoppe/dpa
In Deutschland gelten Südafrika, Namibia und weitere Urlaubsländer erst ab Sonntag als Virusvariantengebiete, erst dann greift eine Test- und Quarantänepflicht. Doch in Bayern und Hessen, wo Reisende aus dem südlichen Afrika ankommen, haben die Behörden bereits am Freitagabend reagiert. Alle Personen, die per Direktflug aus dem südlichen Afrika in Frankfurt oder München landen, müssen sich auf Corona testen lassen und sich anschließend in 14-tägige Quarantäne begeben. Das bestätigte ein Sprecher der Bundespolizei Flughafen Frankfurt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Samstagvormittag.
„Das Gesundheitsamt hat Tests für alle Reisenden aus dem südlichen Afrika angeordnet und alle müssen sich für 14 Tage in häusliche Isolation begeben“, sagte der Sprecher. Anders als in den Niederlanden sind in München und Frankfurt aber keine Quarantänebereiche errichtet worden, wo die Reisenden auf ihr negatives Testergebnis warten mussten – die Passagierinnen und Passagiere durften direkt nach Hause. Nochgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuvor schon an Reisende, die in den vergangenen Tagen aus dem südlichen Afrika gekommen sind, appelliert, sich zu isolieren.
In Frankfurt gelandete Person positiv getestet – auf Omikron?
Bei einem Menschen, der aus dem südlichen Afrika über Frankfurt nach Deutschland gereist ist, wurde bereits am Freitagabend eine Corona-Infektion festgestellt. Mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ handele es sich um die neue Virusvariante Omikron, wie Kai Klose, hessischer Staatsminister für Soziales und Integration, mitteilte. Es seien „einige für Omicron typische Mutationen“ gefunden worden. Die Person befinde sich in häuslicher Quarantäne.
Bestätigt sich der Verdacht, hätte Deutschland einen ersten offiziellen Fall von B.1.1.529. Wie ein Sprecher der Bundespolizei dem RND sagte, gibt es nach wie vor keinen bestätigten Fall der neuen Virusvariante bei Reisenden am Flughafen Frankfurt.
Niederlande setzt auf Quarantänehotel, Deutschland auf häusliche Isolation
In den Niederlanden wurden 61 von circa 600 Fluggästen aus Kapstadt und Johannesburg am Freitag positiv getestet, sie wurden in ein eigens eingerichtetes Quarantänehotel gebracht. Die negativ getesteten Personen mussten sich in häusliche Isolation begeben. Während das Quarantänehotel überwacht wird, ist unklar, inwiefern die Behörden die häusliche Isolation kontrollieren können. In den Niederlanden ist nach fünf Tagen ein weiterer Corona-Test notwendig, danach endet die Quarantäne für erneut negativ getestete Personen.
Bereits am Freitagabend wurden Fluggäste einer Lufthansa-Maschine aus Kapstadt in München am Flughafen abgefangen. Sie mussten einen kostenfreien PCR-Test machen, ehe sie den Flughafen verlassen durften. Auch hier wurden vom Gesundheitsamt 14 Tage Quarantäne angeordnet. Die Quarantäne werde unabhängig vom Ausgang des Tests und des Impfstatus der Passagiere wirksam, teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit. Das Flugzeug war in einem abgesperrten Bereich gelandet. Für Passagierinnen und Passagiere, die keinen Wohnsitz in Bayern haben, würden Quartiere zur Verfügung gestellt, in denen die Quarantänezeit verbracht werden könne, hieß es.
Flugverkehr aus Südafrika und Nachbarstaaten wird stark eingeschränkt
Der Flugverkehr aus dem südlichen Afrika nach Deutschland wird ab Sonntag stark eingeschränkt, es gilt dann ein Beförderungsverbot. Nur deutsche Staatsangehörige sowie Menschen mit dauerhaftem Aufenthaltstitel in Deutschland dürfen dann noch einreisen. Grund dafür ist die in Südafrika entdeckte neue Mutation des Coronavirus, B.1.1.529, die den Namen Omikron trägt. Expertinnen und Experten fürchten, dass Omikron infektiöser ist und Impfungen weniger Schutz bieten. Die WHO hat die Variante als „besorgniserregend“ eingestuft.
Außer Südafrika gelten ab Sonntag, 28. November, auch Namibia, Botswana, Simbabwe, Malawi, Mosambik, Eswatini und Lesotho als Virusvariantengebiet. Dann benötigen alle Menschen, die aus diesen Ländern in Deutschland einreisen, unabhängig des Impf- und Genesenenstatus auch einen maximal 48 Stunden alten Corona-Test. Zudem müssen sich alle für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben, die auch durch einen negativen Corona-Test nicht verkürzt werden kann. Zur Einreise ist auch eine digitale Einreiseanmeldung notwendig. Für die acht Länder besteht ab Sonntag zudem eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.
mit dpa