Preise für Flugtickets steigen

Russische Reiseveranstalter locken mit Urlaub in unsicherem Land

Ein Putin-Aufkleber an einem Mast in Isla Margarita in Venezuela. Russische Reiseveranstalter werben mit Reisen in das Land.

Ein Putin-Aufkleber an einem Mast in Isla Margarita in Venezuela. Russische Reiseveranstalter werben mit Reisen in das Land.

Die Anzahl möglicher Urlaubsziele hat sich für Reisende aus Russland stark verkleinert: Als Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine haben viele Länder ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt, und so sind beispielsweise Urlaubsflüge in die EU-Staaten für Russinnen und Russen seit Ende Februar nicht mehr möglich.

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„Eine konkrete Gefahr für Leib und Leben“

Um ihr Geschäft trotzdem weiter am Laufen halten zu können, füllen russische Reiseveranstalter ihren Katalog nun offenbar auch mit Ländern, die eigentlich als unsicher gelten – wie etwa Venezuela. Laut einem Bericht des Portals „Aerotelegraph“ bieten die Veranstalter Intourist und Tez Tours in Zusammenarbeit mit der venezolanischen Fluggesellschaft Conviasa Direktflüge nach Caracas und zur Isla Margarita an.

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Mit einem Zwischenstopp in Istanbul können russische Reisende auch mit Turkish Airways nach Caracas fliegen. Die Preise dürften sich allerdings nur die wenigsten Urlauberinnen und Urlauber leisten können: Im Oktober liegen die Kosten teilweise bei über 5000 Euro – nur für das Hinflugticket.

Das Auswärtige Amt in Deutschland hat für Venezuela eine Teilreisewarnung verhängt. Das bedeutet, dass Urlauberinnen und Urlaubern in bestimmten Regionen des Landes „eine konkrete Gefahr für Leib und Leben droht“. Wegen der anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Krise im Land kann es demnach vor allem in großen Städten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften kommen.

In den Gebieten entlang der kolumbianischen Grenze und im Grenzgebiet zu Brasilien besteht laut dem Auswärtigen Amt eine hohe Gefahr durch organisierte Kriminalität mit Entführungen und anderen Gewaltverbrechen.

Weitere Reiseziele in der Karibik

Russinnen und Russen, denen eine Reise nach Venezuela zu riskant ist, können alternativ auch in der Dominikanischen Republik Urlaub machen. Auch hier machen Urlauberinnen und Urlauber aus Russland in der Türkei einen Zwischenstopp. Zu den Reiseveranstaltern, die Reisen nach Punta Cana anbieten, gehört laut „Aerotelegraph“ etwa Anex Tour.

Flüge in die Dominikanische Republik können auch ohne Veranstalter gebucht werden. Allerdings müssen die Reisenden meist mehrere Zwischenstopps in Kauf nehmen – und auch diese Flüge können sich ausschließlich die Russen leisten, für die Geld keine Rolle spielt. Für ein Hinflugticket müssen Reisende im Oktober mit durchschnittlich 3000 Euro rechnen.

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Russische Reiseveranstalter werben mit Flügen in die Dominikanische Republik.

Russische Reiseveranstalter werben mit Flügen in die Dominikanische Republik.

In den Reisekatalogen russischer Veranstalter ist ab Oktober auch Kuba zu finden. Wie das Nachrichtenportal berichtet, bringt die Charterfluggesellschaft Nordwind Airlines Reisende aus Russland nach Varadero und Caya Coco.

Um nach Kuba zu gelangen, kann die Airline allerdings nicht mehr über Skandinavien, südlich an Island vorbei, über den Nordosten Kanadas und Florida fliegen. Wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine muss die Airline über Karelien, das Europäische Nordmeer, nördlich an Island vorbei und die USA meidend nach Kuba – dadurch dauert der Flug statt früher elf nun 13 Stunden. Wer im Oktober auf eigene Faust ein Ticket von Russland nach Kuba bucht, muss mit etwa 2000 bis 3000 Euro rechnen.

Flugpreise schnellen seit Teilmobilmachung in die Höhe

Ein Grund für die aktuell extrem hohen Flugpreise für Flüge aus Russland ist die Teilmobilmachung, die der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch ankündigte. Anfragen zum Thema „Wie man Russland verlässt“ steigen seitdem an, genau wie die Nachfrage nach Flugtickets.

Flüge aus Moskau nach Teilmobilmachung ausgebucht – Preise explodieren

Die Anordnung einer Teilmobilmachung durch Präsident Wladimir Putin am Mittwoch hat in Russland einen Run auf Flüge ins Ausland ausgelöst.

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Wie die Zeitung „Moscow Times“ schreibt, waren am Mittwoch fast alle Flüge zu verfügbaren Destinationen außerhalb Russlands ausverkauft. Die Preise für Flugtickets waren demnach teilweise um das Achtfache angestiegen. Für Tickets nach Jerewan, die Hauptstadt Armeniens, mussten Russinnen und Russen mehr als 2500 Euro zahlen, für Flüge nach Dubai etwa 2700 Euro.

RND/jaf

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