Streiks in Frankreich: Wieder drohen massive Probleme im Reiseverkehr
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Frankreich streikt erneut gegen die geplante Rentenreform. Auch der öffentliche Verkehr ist betroffen.
© Quelle: IMAGO/Die Videomanufaktur
Frankreich kommt angesichts der Rentenreform nicht zur Ruhe. Am Donnerstag, 23. März, wird in vielen Bereichen wieder gestreikt – auch der öffentliche Verkehr ist betroffen.
Am stärksten dürfte es nach Angaben der französischen Tageszeitung „Le Parisien“ erneut den Zug- und den Flugverkehr treffen.
Viele Flüge fallen aus
Bei der letzten Mobilmachung am 7. März fielen am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle 20 Prozent der Flüge aus, in Paris-Orly, Beauvais, Bordeaux, Lille, Lyon, Nantes, Marseille, Montpellier, Nizza und Toulouse waren es 30 Prozent aller Verbindungen. Auch für den 23. März sollten sich Reisende bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter über ihren Flug informieren.
Zugverkehr von und nach Deutschland
Auch die vier Gewerkschaften der staatlichen Eisenbahngesellschaft Frankreichs SNCF – CGT Cheminots, SUD Rail, Unsa Ferroviaire und CFDT Cheminots – werden am Streik teilnehmen. Bei den vergangenen Arbeitsniederlegungen war nicht nur der Betrieb der SNCF in Frankreich zum Erliegen gebracht worden, auch Zugausfälle von und nach Deutschland waren die Folge.
Folgende Strecken sind betroffen:
- RB53 Neustadt - Landau - Winden - Wissembourg
- RE18 Saarbrücken - Forbach - Metz-Ville
- RE19 Saarbrücken - Straßbourg
Die konkreten Beeinträchtigungen werden laut dem Auswärtigen Amt frühestens 24 bis 48 Stunden vor Streikbeginn bekannt. Reisende können sich auf den Websites der Deutschen Bahn (DB) und der französischen SNCF über die aktuelle Lage und den Status ihres Zuges informieren.
Zugtickets konnten kostenlos umgebucht werden
Fernverkehrstickets für die Hochgeschwindigkeitszüge nach Frankreich konnten bei bisherigen Generalstreiks flexibel an einem anderen Tag bis einschließlich sieben Tage nach Störungsende genutzt werden. Die dafür benötigte Sitzplatzreservierung erhielten Reisende gegen Vorlage des Tickets in einem DB-Reisezentrum oder bei einer DB-Agentur. Eine Onlineumbuchung war nicht möglich.
Staus und Engpässe an Tankstellen möglich
Die Generalstreiks können auch Autoreisende betreffen. In größeren Städten kann es zu Straßensperrungen und massiven Verkehrsbehinderungen kommen wie bei den großen Aktionen im Januar und Februar.
Das Auswärtige Amt warnt zudem davor, dass es wegen der Streiks in Häfen und Raffinerien zu Einschränkungen bei der Versorgung von Tankstellen mit Kraftstoffen kommen kann. Daher sollten Autofahrende Wartezeiten an der Zapfsäule einkalkulieren. Wer zur Sicherheit Benzin oder Diesel im Reservekanister mitnehmen möchte, sollte beachten, dass in Frankreich maximal zehn Liter erlaubt sind.
Streiks in Frankreich legen öffentliches Leben teilweise lahm
Zahlreiche Protestkundgebungen im Land sollen der Forderung nach einer Abkehr von den unpopulären Reformplänen Nachdruck verleihen.
© Quelle: Reuters
Hintergrund des Streiks
Hintergrund des Streiks ist die geplante Rentenreform in Frankreich. Das Eintrittsalter soll bis zum Jahr 2030 von derzeit 62 auf 64 Jahre angehoben werden. Bei den Oppositionsparteien sowie den Gewerkschaften im Land stößt das Vorhaben auf großen Widerstand. Seit mehreren Monaten kommt es daher immer wieder zu Generalstreiks.