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50.000 Passagiere erwartet

Streiks und Ferienbeginn: Wie ist die Lage am Flughafen Hamburg?

Flugreisende stehen vor den Check-In-Schaltern in Terminal 1 am Airport Hamburg. Mit dem Beginn der Sommerferien in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg erwartet der Flughafen der Hansestadt einen Ansturm von Passagieren.

Flugreisende stehen vor den Check-In-Schaltern in Terminal 1 am Airport Hamburg. Mit dem Beginn der Sommerferien in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg erwartet der Flughafen der Hansestadt einen Ansturm von Passagieren.

Hamburg. Zwei norddeutsche Bundesländer starten in die Schulferien, für Familien in Nordrhein-Westfalen steht die zweite Ferienwoche bevor - an den Flughäfen sind die Wartezeiten teils entlos lang. Am Hamburger Flughafen mussten manche Menschen in sehr langen Schlangen ausharren – die Fastlanes in Terminal 1 und 2 sind bis auf weiteres geschlossen.

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Bereits am frühen Freitagmorgen mussten Reisende länger warten - laut Bundespolizei bereits um 4.30 Uhr bis zu 60 Minuten vor den Sicherheitskontrollen. Gegen Mittag hätten die Passagierinnen und Passagiere laut der Bundespolizei maximal 45 Minuten warten müssen. Mehrere Flüge wurden gestrichen, darunter Flüge der Lufthansa nach Frankfurt, von Eurowings nach Stuttgart und KLM nach Amsterdam. Einige Reisende beschweren sich darüber in den sozialen Medien.

Es sei ein starker Reisetag mit 45.000 An- und Abreisenden, sagte eine Pressesprecherin des Hamburger Flughafens am Freitagmorgen. Stundenweise könnten es sogar mehr Reisende sein als zu Spitzenzeiten 2019. Sicherheitshalber habe der Flughafen bereits um 3.15 Uhr die Terminals geöffnet und um 3.30 Uhr die Check-In-Schalter aufgemacht.

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Gleichzeitig lobte sie das Verhalten der Reisenden: „Die Passagiere sind sehr gut vorbereitet, darum ist die Lage stabil und entspannt.“ Flughafen und Bundespolizei hatten in den vergangenen Wochen immer wieder auf die Bestimmungen zum Handgepäck verwiesen. Auch die Bundespolizei machte den Reisenden ein Kompliment: „Die Luftsicherheitsassistenten haben sehr viel Verständnis für ihre Aufgabenwahrnehmung verspürt.“

Streik am Flughafen Hamburg wohl ohne größere Auswirkungen

Unterdessen beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben mehr als 100 Beschäftigte einer Instandhaltungsfirma an einem Warnstreik. Rund 70 Mitarbeiter hätten an einer Kundgebung teilgenommen, 30 weitere seien dem Streikaufruf gefolgt. „Das ist eine sehr hohe Beteiligung, wir sind total zufrieden“, sagte Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe. Verdi hatte die insgesamt rund 180 Mitarbeiter der Real Estate Maintenance Hamburg (RMH), einer Tochter der Flughafengesellschaft, zu einer eintägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Die RMH-Beschäftigten sind für die Instandhaltung von Gebäuden und Anlagen wie Gepäckbeförderbänder und anderer technischer Infrastrukturen zuständig. Der Tarifstreit habe allerdings gar keine Auswirkungen auf Passagiere gehabt, sagte die Flughafensprecherin.

Mit dem Warnstreik will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Gewerkschaft fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Anhebung der Löhne um 8,5 Prozent. Für Gewerkschaftsmitglieder soll es zudem zwei freie Tage und 260 Euro „Erholungsbeihilfe“ pro Jahr geben. Die Arbeitgeber hätten dagegen bislang nur vier Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von zwei Jahren sowie weitere, nicht tabellenwirksame Leistungen angeboten.

Warnstreik und Ferienbeginn sorgen für längere Wartezeiten am Flughafen in Hamburg

Am Hamburger Flughafen ist es schon am frühen Morgen zu längeren Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen gekommen. Die Passagiere sind überrascht und genervt.

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Ansturm: Hamburger Flughafen hat Vorkehrungen getroffen

Angesichts des hohen Aufkommens und der langen Wartezeiten für Passagiere zum Start der Sommerferien im Norden hatte der Hamburger Flughafen einige Vorkehrungen getroffen. Zum einen hat er grundsätzlich seine Öffnungszeiten verlängert. Von diesem Freitag an bis zum 14. August öffnen die Check-in-Schalter bereits um 3.30 Uhr. Auch die Sicherheitskontrollen könnten bereits ab 3.30 Uhr aufgesucht werden. Passagiere werden dringend gebeten, rund 2 bis 2,5 Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein und sich zügig zur Sicherheitskontrolle zu begeben, heißt es auf der Airport Webseite.

Zudem wird das Personal an den Sicherheitskontrollen verstärkt. Der private Dienstleister Frasec hat angekündigt, dass 30 zusätzliche Flugsicherheitsassistenten ab dem 1. Juli im Einsatz seien. Auch die Bundespolizei hilft aus und hat sogenannte Krisenreaktionskräfte aufgestellt. 15 bis 20 Beamte können im Notfall beim Sicherheitscheck helfen.

Die Beamten können nach Angaben von Michael Schuol, stellvertretender Leiter der für Hamburg zuständigen Bundespolizeidirektion aus Hannover, aber nur Gepäckwannen zurückbringen oder bei der Einweisung in die Schlangen helfen. Für die eigentliche Kontrolle, etwa die Sichtung der Röntgenbilder, fehle ihnen die Ausbildung.

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Flugreisende warten in langen Schlangen an der Sicherheitskontrolle im Airport Hamburg.

Flugreisende warten in langen Schlangen an der Sicherheitskontrolle im Airport Hamburg.

Daher müssen Reisende dennoch weiterhin mit erhöhten Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen rechnen. Die Bundespolizei empfiehlt: Passagiere sollten nach dem Check-in direkt zur Kontrolle gehen. Der Ablauf beschleunige sich, wenn Reisende ihre elektronischen Geräte wie Handy, Tablet oder Laptop gleich separat aufs Band legten. Die erlaubte Menge an Flüssigkeiten – jeweils maximal 100 Milliliter – sollte in einem durchsichtigen Plastikbeutel aufbewahrt werden.

2000 Gepäckstücke stapeln sich schon zu Beginn am Hamburger Flughafen

Bereits jetzt stapeln sich am Hamburger Flughafen nach Angaben von Eggenschwiler derzeit rund 2000 Gepäckstücke. Dabei handele es sich um sogenanntes Rush Gepäck, das bei Flügen über Drehkreuze den Passagierinnen und Passagieren mit einer späteren Maschine nachgeliefert werde. Es sei Aufgabe der Fluggesellschaften, die Koffer den Reisenden zuzustellen. Der Flughafen habe Räume für die Lagerung zur Verfügung gestellt.

RND/bv/dpa

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