Nur die Hälfte der früheren Dauerkarten wurde umgewandelt – auch ein Zeichen dafür, dass Hannover 96 bei seinen Fans einiges an Kredit verspielt hat. Der neue Trainer Stefan Leitl macht in seinen ersten Tagen vieles richtig. Am Samstag will er in Hassbergen Reklame für sich machen.
Hannover braucht mehr als einen neuen Trainer, um Fans aus der dumpfen Tiefe der Enttäuschung der vergangenen Jahre herauszuziehen. 2. Liga, daran können und wollen sich die Menschen in der Hauptstadt Niedersachsens genauso wenig gewöhnen wie an Gerichtsverhandlungen mit Ex-Trainern oder -Managern. Nun hat Stefan Leitl in seinen ersten Tagen eine Menge richtig gemacht. So richtig, dass selbst der kritische Kollege Uwe nicht nur von den harten Auswirkungen einer „96-Streichliste“ lesen wollte, auch weil der optimistische Kollege Sven so begeistert sei von Leitl. „Schreib lieber was Positives über Leitl!“ Ja, warum eigentlich nicht?
Der Münchner kündigte viel an, „Disziplin“, „Arbeitsmoral“, „Anpacken“, „aktiven Fußball“ und dass Hannover 96 wieder „für etwas stehen“ soll. Die Umwandlung nur der Hälfte der früheren Dauerkarten zeigt, dass noch nicht alle überzeugt sind. Umso wichtiger wird Leitls Charmeoffensive, die Partie beim SC Hassbergen soll eine Dorfparty werden, genauso in Ramlingen oder Havelse. 96 hat es nötig, bei den Menschen vor Ort Reklame für sich zu machen.