Gruppe des TV Roringen misst sich mit Springern aus der ganzen Welt
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Sport und Sightseeing gehören für die Rope Skipper des TV Roringen zusammen: Dieses Foto entstand 2018 beim Wortld Jump Rope im Disneyland Florida.
© Quelle: r
Roringen. Vor diesem Wettkampf ist allerdings viel Schweiß geflossen – nicht nur wegen der hohen Temperaturen in der Herberhäuser Trainingshalle, sondern auch, weil die Intensität noch einmal erhöht wurde. Bis zu fünf Mal pro Woche haben sich die acht Springer im Alter zwischen 13 und 21 Jahren und ihre Trainerin zuletzt getroffen. Ob mit dem Bus aus Göttingen oder per Fahrrad aus Grone – kein Weg war zu weit, um am letzten Feinschliff für die Meisterschaften zu arbeiten. „Ich hatte alle schon früh angetrieben, ihre Freestyle-Übungen rechtzeitig fertig zu haben, damit es am Ende nicht noch einmal zeitlich eng wird. Das fanden sie erst gar nicht gut, merken aber jetzt, dass es die richtige Vorgehensweise war“, sagt Astrid Reinhardt, die in den vergangenen Wochen viel Zeit mit den sieben Springerinnen und einem Springer verbracht hat. Dass da nicht immer nur gute Laune geherrscht hat, versteht sich fast von selbst. „Es gab auch mal Tage, da bin ich in die Halle gekommen und habe gleich gesagt, dass ich heute nicht gut drauf bin.“
Alle Springer sind mehrfach gefordert
Alle Roringer Starter werden in Oslo mehrfach am Start sein, ob in den Speed-Disziplinen, im Einzel, als Paar oder in Gruppen mit jeweils eigenem Seil oder beim Dubble Dutch, wenn Zwei zwei lange Seile schwingen. „Wir haben so viele verschiedene Übungen für Oslo, dass wir es nicht einmal schaffen, sie während einer einzigen Trainingseinheit durchzuprobieren“, sagt Astrid Reinhardt, die darauf hofft, die eine oder andere Medaille aus Norwegen mitzubringen.
Die Gruppe macht sich am Dienstag, 2. Juli, auf den Weg. Erst geht es mit dem Zug in Richtung Hamburg und von dort aus per Flugzeug nach Oslo. Die Seile wird Astrid Reinhardt ins Handgepäck packen. „Es könnte bei der Abfertigung wieder Diskussionen geben, weil ja auch Stahlseile für die Speed-Disziplinen dabei sind. Aber auch nach Orlando durfte ich sie im vergangenen Jahr im Handgepäck mitnehmen. Deshalb hoffe ich mal, dass alles klappt.“
Doping Kontrolle gehört dazu
Die Veranstaltung findet in einem Convention Center am Oslofjord statt, dort ist die Gruppe auch untergebracht. Am Tag nach der Ankunft müssen erst einmal Formalitäten erledigt werden: Einchecken, Überprüfung der Pässe und Doping-Kontrolle. Vom 4. bis 8. Juli finden die Wettkämpfe statt. Danach gibt es einen freien Tag, ehe sich für die Springer noch ein zweitägiges Trainingscamp anschließt.
Mit Svenja und Annika Reinhardt sowie Linda Schneider sind drei Roringer Springerinnen dabei, die bei diesem Camp als Trainer auftreten. Sie mussten sich einem aufwändigen Bewerbungsverfahren stellen – und wurden genommen.
Denzel Frigge ist Hahn im Korb
Für den TVR starten bei den Wettkämpfen Annika Reinhardt, Svenja Reinhardt, Linda Schneider, Dina Hohendorf, Kira Hohendorf, Enja Kubitschke, Antonia Weidner und als „Hahn im Korb“ Denzel Frigge. Er wird nicht nur in Einzeldisziplinen antreten, sondern auch gemeinsam mit den Springerinnen in verschiedenen Gruppen. „Das ist beim Rope Skipping unkompliziert, da sind Mixed-Kostellationen problemlos möglich“, sagt Astrid Reinhardt.
Etwa 1000 Euro kostet die Reise pro Starterin, über ein Crowdfunding-Projekt und einige Sponsoren hat die Gruppe einen Teil der Kosten erwirtschaftet, einen kleinen Beitrag steuert der Verein bei, den Großteil plus Taschengeld finanzieren die Familien. „Ich bin mir sicher, dass es unvergesslich wird“, sagt die TVR-Trainerin und denkt dabei an World Jump Rope-Wettkämpfe in Paris, Portugal und Orlando/Florida. „Wir bringen wieder ein besonderes Erinnerungsfoto mit“, verspricht Astrid Reinhardt und verweist auf das Foto aus Paris, als die Gruppe mit einer Showeinlage vor Notre Dame die Besucher auf dem Vorplatz begeisterte.
Von Oslo nach Graz
Wenn die Gruppe aus Norwegen zurück ist, bleibt einigen nur vier Tage Zeit, um Wäsche zu waschen und die Reisetasche wieder zu packen: Dann steht vom 18. bis 23. Juli die Europameisterschaft im österreichischen Graz auf dem Programm. „Und danach will ich auch erst einmal kein Springseil mehr sehen, bis nach den Sommerferien wieder das allgemeine Training beginnt“, sagt Astrid Reinhardt.
Von Kathrin Lienig
GT/ET