Vahid Sarlak: Der Judoka, der gegen das iranische Regime kämpft
Der Iraner Vahid Sarlak (links) und der Österreicher Ludwig Paischer kämpfen am Freitag, 11. Dezember 2009, in ihrem 60-kg-Klassenkampf der Männer beim Grand Slam Tokyo 2009, dem internationalen Judoturnier in Tokio.
Vahid Sarlak ist Ex-Judoka, dessen ganzes Leben sich durch eine sportliche Entscheidung verändert hat. Mittlerweile wohnt der gebürtige Iraner in Deutschland und führt ein internationales Flüchtlingsteam als Trainer zur WM. Über einen Sportler, der trotz seiner Erfolge keine Medaillen mehr besitzt – denn sein heutiger Kampf ist wichtiger.
„Ob ich mutig bin?“, wiederholt Vahid Sarlak die Frage, als wäre sie völlig überraschend und sagt dann: „Mutig sind ganz andere!“ Sarlak sitzt vor seiner Tasse Kaffee auf der Hotelterrasse in seiner Wahlheimat Moers. Wenn er redet, dreht es sich selten um ihn. Das ist nicht seine Art. Es geht um die anderen. Er erzählt von der Hilfe seines ersten Trainers in Deutschland, Stefan Küppers. Später wird er ihn auch anrufen. Strahlend berichtet Sarlak vom Treffen mit Marius Vizer, dem Präsidenten des Judoweltverbands, der für ihn persönlich „ein Engel“ ist. Und er schwärmt von den sieben Judoka, drei weiblichen und vier männlichen, alle aus ihrer Heimat geflüchtet, mit denen er, selbst früher im Judo sehr erfolgreich, als Trainer zur Weltmeisterschaft reist, die an diesem Sonntag beginnt.