Bericht: Bonusprogramm Payback kommt zu Edeka
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Rewe beendet seine Kooperation mit Payback Ende 2024. Edeka könnte die große Lücke für das Bonussystem auf dem deutschen Markt schließen (Archivbild).
© Quelle: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa-tmn
„Sammeln Sie Payback-Punkte“? Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher gehört diese Frage längst zum Einkauf dazu. Wer bei Rewe einkauft und fleißig Punkte sammelt, muss sich allerdings auf eine Veränderung einstellen: Zum Jahresende 2024 gehen Rewe und das Bonuspunkteprogramm „Payback“ getrennte Wege. Gerüchte darüber hatte es schon länger gegeben, Ende Januar bestätigte der Handels-Riese das Ende der Kooperation.
Ein herber Rückschlag für Payback, doch womöglich hat das Unternehmen jetzt Ersatz gefunden. Laut Berichten der „Lebensmittel Zeitung“ stößt Edeka in die Lücke, die Rewe bei Payback hinterlässt. Somit würde Deutschlands größter Lebensmittelhändler den Konkurrenten ersetzen. Laut Recherchen der „Lebensmittel Zeitung“ seien sich Payback und Edeka bereits über die Zusammenarbeit einig. Eine offizielle Bestätigung steht allerdings noch aus. Auf RND-Anfrage wollten sich beide Unternehmen dazu nicht äußern.
Payback-Punkte gab es seit 2014 bei Rewe
Die Rewe-Supermärkte sind seit 2014 Partner von Payback. 2018 kam dann die Rewe-Tochter Penny hinzu. Von den insgesamt rund 31 Millionen Payback-Karten in Deutschland sollen allein Rewe und Penny 17 Millionen Karten an Kundinnen und Kunden ausgegeben haben, so die „Lebensmittelzeitung“.
Nach dem Rewe-Aus wäre eine Kooperation mit dem noch größeren Lebensmittelhändler Edeka für Payback auf jeden Fall reizvoll. Laut der „Lebensmittel Zeitung“ hat die Edeka-Gruppe, zu der auch die Discounter-Tochter Netto gehört, sogar mehr Standorte als die Rewe-Gruppe. Unklar sei allerdings, ob das System in allen Läden eingeführt würde.
Was kommt nach dem Rewe-Aus?
Sollte Edeka mit dem zum American-Express-Konzern gehörenden Payback-System zusammenarbeiten, hält Handelsexperte Gerrit Heinemann das jedoch für keine gute Idee. „Wenn Edeka das wirklich tun sollte, würde das zeigen, dass Edeka nicht auf dem neusten Stand ist“, sagte er dem RND. „Das ergibt für mich keinen Sinn“. Ein solcher Schritt geschehe wohl in der falschen Annahme, so an Kundendaten zu kommen. Auch emotionale Gründe könnten dahinterstecken, um sich vom Konkurrenten Rewe abzuheben. Heinemann verweist ebenfalls auf die Edeka-Struktur: Es gebe recht starke Regionalgesellschaften, die wohl teilweise selbst versuchen, an Kundendaten zu kommen. „Die haben vielleicht auch schon eigene dezentrale Lösungen“, so Heinemann. Das allerdings könne in der Zentrale zu einem Dilemma führen – und der vermutliche Payback-Vorstoß ein Versuch, das zu lösen.
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Der Handelsexperte von der Hochschule Niederrhein hatte schon vorher darauf hingewiesen, dass das Payback-System zwar gut für Rabatte sei, den Unternehmen aber nicht helfe, einen direkten Anschluss zu den Kunden zu bekommen. Payback dürfe die Adressen der Kunden nicht einfach herausgeben - genau diese Daten sind aber für Unternehmen wichtig, um gezielt Werbung zu machen.
Supermärkte setzen zunehmend auf Apps
Besser läuft das beispielsweise mit Apps, wie sie der Discounter Lidl schon seit einer Weile anbietet. Und genau diesen Weg will jetzt wohl auch Rewe verstärkt gehen: Die Kölner Supermarkt-Kette wirbt derzeit für ihre eigene App. Unter dem Motto „App in den Supermarkt“ sollen Kundinnen und Kunden zur App gelockt werden, derzeit winken 10 Euro.
Durch die App soll es die Möglichkeit geben, Rezepte nachzulesen, Einkaufslisten zu erstellen sowie Schnäppchen und Vorteilsprogramme zu entdecken - und Rewe dürfte dabei leichter an die für das Unternehmen so wichtigen Kundendaten kommen. Nach dpa-Informationen will Rewe zudem ein eigenes Kundenbindungsprogramm aufbauen. Nach dem Payback aus wolle der Konzern „andere und/oder eigene Wege gehen“, sagte eine Sprecherin im Januar.
RND/lin/dpa