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Kommentar zur Tarifrunde bei der Post

Deutsche Post: 15 Prozent mehr Gehalt sind berechtigt

Postboten und Paketzusteller der Deutschen Post sollen nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi 15 Prozent mehr Geld bekommen.

Postboten und Paketzusteller der Deutschen Post sollen nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi 15 Prozent mehr Geld bekommen.

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Frankfurt am Main. Diesmal soll es der ganz große Schluck aus der Pulle werden. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi verlangt in der gerade begonnenen Tarifrunde für die Post 15 Prozent mehr Geld. Das ist ein gehöriges Pfund. Die Gewerkschafter können so viel fordern, weil sie gute Argumente haben. Die Arbeitsbedingungen für die Zusteller sowie für Frauen und Männer in den Filialen sind hart. Sie müssen massiv steigende Mengen von Paketsendungen bewältigen. Es herrscht vielfach Personalnot, die zumindest teilweise durch Managementfehler herbeigeführt wurde. Tausende befristete Stellen sind wegen krasser Fehlplanungen weggefallen. Das hat den Stress bei denen, die geblieben sind, noch einmal erhöht.

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Hinzu kommt eine Bezahlung, die seit Jahren weit hinter dem Bundesdurchschnitt her hinkt. Viele sind deshalb freiwillig gegangen: Anderswo gibt es mit weniger Stress höhere Verdienste. Da muss einiges nachgeholt und nach oben korrigiert werden, zumal sich die Lage durch die aktuelle Inflation zusätzlich verschärft hat. Deutlich mehr Geld für die Post-Beschäftigen ist das beste Mittel, um diese Probleme zu lösen.

Nebenbei bewirkt eine bessere Bezahlung, dass die Kaufkraft gestärkt wird, was ein wirksames Rezept gegen eine Rezession ist. Aus diesem Grund hat die Tarifrunde auch Signalcharakter – vor allem für den öffentlichen Dienst. Dort wird von Ende Januar an verhandelt. Die Gewerkschafter haben sich zu Recht zum Ziel gesetzt, weitere Reallohnverluste zu verhindern. Bei der Post haben sie mit Streiks zum Beispiel in der Paketzustellung einen starken Hebel, um ihre Forderungen durchzusetzen. Das Management des gelben Riesen kann sich schon mal auf höhere Löhne und Gehälter vorbereiten, die zumindest nah am zweistelligen Bereich liegen.

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