DHL erhöht die Paketpreise: Welche Alternativen es gibt und worauf Verbraucher achten sollten
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Ein Paketbote liefert aus: Künftig sollen die Kosten für meisten DHL-Pakete steigen.
© Quelle: Oliver Berg/dpa
Berlin. Die Post-Tochter DHL erhöht die Preise für Päckchen und Pakete. Bereits zum 1. Juli müssen sich Privatkunden auf gestiegene Preise einstellen. So kündigte das Logistikunternehmen an, dass bei Sendungen innerhalb Deutschlands künftig der Preisvorteil für online gekaufte Päckchen- und Paketmarken entfallen wird.
Bislang hatte es bei nationalen Sendungen teilweise einen Unterschied gemacht, ob Kunden sie im Netz oder in der Filiale in Auftrag gegeben hatten. Der Preis für das ausschließlich online erhältliche Zwei-Kilo-Paket steigt ebenfalls – von 4,99 auf 5,49 Euro.
Gleichzeitig zieht DHL die Filialpreise an: So wird das Päckchen S statt bisher 3,79 Euro künftig 3,99 Euro kosten, beim Päckchen M steigen die Kosten von 4,39 Euro auf 4,79. Auch für Kartonagen verlangt das Unternehmen mehr Geld: Packsets und Pluspäckchen würden „aufgrund der gestiegenen Papierkosten“ teurer, hieß es.
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Das beliebteste DHL-Paket soll günstiger werden
Der in Bonn ansässige Logistiker begründet den Schritt mit gestiegenen Transport-, Zustell- und Lohnkosten sowie allgemeinen Kostensteigerungen. Die würden Preiserhöhungen im nationalen und grenzüberschreitenden Paketversand „unumgänglich“ machen.
Wohl nur wenig Trost dürfte Verbraucherinnen und Verbrauchern das Versprechen bieten, dass sich durch die Abschaffung der Preisunterschiede zwischen online und in der Filiale gekauften Marken nun die Komplexität „reduziere“ und die Preise übersichtlicher seien. Das gilt jedoch nur für nationale Sendungen – bei Sendungen ins Ausland bleibt es bei den Preisunterschieden.
Allerdings dreht DHL nicht überall an der Preisschraube: So soll der Filialpreis für die Versendung der großen Pakete (10 und 31,5 Kilo) stabil bleiben. Zudem kündigte DHL an, dass der Filialpreis für das „am häufigsten von Privatkunden genutzte Paket“ von fünf Kilogramm günstiger werde: 6,99 statt 7,49 Euro. Allerdings liegt der Preis damit auch einen Euro über dem bisherigen Onlinepreis, der nun nicht mehr gilt.
Was Verbraucher beim Preisvergleich bedenken müssen
Erst zum Jahreswechsel hatte der Mutterkonzern Deutsche Post das Briefporto angehoben. Für den Versand eines Standardbriefs im Inland zahlen Kundinnen und Kunden mittlerweile 85 Cent. Auch der Versand anderer Produkte wie etwa des Maxibriefs wurde teurer. Die Post hatte die Preissteigerung ebenfalls mit höheren Kosten sowie der gestiegenen Inflationsrate begründet.
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DHL erhöht die Kosten für Pakete und Päckchen (Archivbild).
© Quelle: Jan Woitas/dpa
Da sich nun auch die Paket- und Päckchenpreise erhöhen, kann sich für Verbraucherinnen und Verbraucher mitunter ein Preisvergleich lohnen. Allerdings müssen hier die Details beachtet werden: Soll das Paket bis zur Haustür geliefert werden oder reicht eine Zustellung im Paketshop? Wo ist die nächste Anlaufstelle des Anbieters? Und wie berechnen sich überhaupt die Sendungsgrößen?
Ein Päckchen verschicken: DHL, Hermes, DPD, GLS und UPS im Vergleich
Ein Beispiel: Ein Geschenk soll innerhalb Deutschlands verschickt werden – und zwar an die Haustür des Empfängers. Es wiegt zwei Kilogramm und misst an der längsten Stelle 30 Zentimeter. Bei DHL schlägt der Versand für die Kategorie „Päckchen S 2 kg“ künftig mit 3,99 Euro zu Buche.
Bei Hermes würde die Sendung in der vergleichbaren Kategorie des „Hermes Päckchens“ landen – und entweder 4,30 (Onlinepreis) oder 4,50 Euro (Paketshoppreis) kosten. Deutlich günstiger wäre der Service bei Hermes, wenn das Päckchen nicht an die Haustür, sondern an eine Packstation geliefert würde. Dann würden nur 3,70 Euro fällig und damit weniger als bei DHL, deren Bote allerdings bis an die Tür liefern würde.
Lieferprobleme und Schließungen: „Russen-Aldi“ Mere im freien Fall
Der russische Discounter Mere hat seinen Rückzug aus Deutschland eingeleitet, melden Branchenexperten. Die ersten Filialen sind bereits dicht. Experten sagen: Der Schritt wäre folgerichtig. Das Unternehmen äußert sich derweil ungewohnt offen.
Wird das Geschenk mit dem Paketdienstleister DPD versandt, würde das XS-Paket in der Kategorie „DPD-Classic“ 4,39 Euro kosten. Ähnlich ist es bei GLS: Dort würde das Päckchen unter der Kategorie „XS“ laufen und mit 4,30 Euro zu Buche schlagen. Deutlich teurer ist hingegen der letzte Anbieter im Vergleich: das amerikanische Logistikunternehmen UPS. Sollte das Geschenk über UPS verschickt werden, läge der Preis in der Paketgröße „Extrakleines“ bei 5,36 Euro.
Versicherung kann zusätzlich Geld kosten
Preislich hat DHL also auch nach der Erhöhung die Nase vorn, allerdings ändert sich das Bild, wenn Kunden Wert auf zusätzliche Services wie Sendungsverfolgung und Versicherung legen. Beides ist beim DHL-Päckchen nicht inklusive, sondern erst beim Paket, das künftig 5,49 Euro kosten soll.
Da alle anderen Anbieter im Vergleich bis zu einer bestimmten Summe haften und auch Tracking ermöglichen, wird die Post-Tochter in diesem Feld vom günstigsten zum teuersten Anbieter. Vergleichen lohnt sich also.