Gaspreise explodieren: Briten zahlen aus Protest Rechnungen nicht mehr
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Eine Frau bedient einen Heizungsthermostat (Symbolbild).
© Quelle: Steve Parsons/PA Wire/dpa
In Großbritannien wächst der Protest gegen die hohen Energiepreise. Die neu gegründete Initiative „Don’t pay, UK“ ruft die Menschen im Land dazu auf, ihre Energierechnungen nicht mehr zu bezahlen. Das Motto der Kampagne zielt vor allem auf die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten.
Der Protest soll nicht nur auf den Straßen stattfinden, die Initiatoren von „Don‘t pay, UK“ fordern, dass die Lastschriftverfahren gekündigt und Rechnungen für Strom und Gas ignoriert werden sollen.
Stichtag der Initiative: 1. Oktober
Damit sollen Energieunternehmen in Bedrängnis gebracht werden. Die Konzerne sollen „an einen Tisch gebracht und gezwungen werden, diese Krise zu beenden“, heißt es auf der Internetseite der Initiatoren.
Bislang haben sich schon mehr als 95.600 Menschen (Stand: 9. August, 22 Uhr) an der Initiative beteiligt. Stichtag ist der 1. Oktober, ab dann soll der Protest nach Willen der Initiatoren in die Tat umgesetzt werden.
Warten auf die neue Regierung
Die britische Regierung hat bislang eine Entlastung von 400 Pfund (rund 474 Euro) pro Haushalt angekündigt. Allerdings sind viele Experten sich einig, dass dies nicht ausreichen wird, um viele Menschen vor dem Abrutschen in die Armut zu bewahren.
Gedrosselte Gasversorgung: Alu-Gießerei übt das Krisenszenario
Die Aluminium-Gießerei Röders in Soltau stellt sich schon mal auf eine mögliche Gasknappheit ein. Hier bleiben die Öfen nun für jeweils eine Woche aus.
© Quelle: Reuters
Der frühere Labour-Premierminister Gordon Brown warnte vor einer „finanziellen Zeitbombe“ und fordert einen Notfallhaushalt. Auch Wirtschaftsverbände fordern die beiden Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden britischen Premiers Boris Johnson auf, bereits jetzt Notfallmaßnahmen vorzubereiten.
Johnson will keine essenziellen Entscheidungen mehr treffen
Die neue Regierung soll Anfang September ihren Dienst antreten. Johnson selbst will in den nächsten Wochen keine essenziellen Entscheidungen mehr treffen. Da er zuletzt in den Flitterwochen war, während die Bank of England ihre dramatischen Wirtschaftsprognosen verkündete, spricht die Opposition von einer „Zombie-Regierung“.
RND/sz/dpa
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