Druck auf Mietmarkt: schlechte Nachrichten für Mieter
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Mietwohnungen: Die Lage auf dem Mietmarkt ist angespannt.
© Quelle: Sina Schuldt/dpa
Es klingt erst einmal gut: Während so ziemlich alles teurer wird, können Immobilienkäufer jetzt mit sinkenden Preisen rechnen. Nach Jahren des Booms, in denen die Preise schwindelerregend in die Höhe kletterten, erwarten Branchenexperten, dass Häuser und Wohnungen günstiger werden. Doch wie so oft bei guten Nachrichten: Es gibt einen Haken.
Denn gleichzeitig sorgt ein unheilvoller Mix aus hohen Inflationsraten, knappen Materialien, teuren Baustoffen und gestiegenen Zinsen dafür, dass der Traum vom Eigenheim für viele Menschen zunehmend unerschwinglich wird. Wer sich gerade so ein Haus leisten konnte, muss nun überlegen, ob das überhaupt noch finanzierbar ist. Schließlich wird das Häuschen nicht aus der Portokasse gezahlt, sondern muss meist jahrelang abbezahlt werden. Freuen können sich jetzt höchstens Menschen, die viel Eigenkapital mitbringen.
Mieten müssen bezahlbar sein
Das Nachsehen haben allerdings die Mieterinnen und Mieter. Denn wer angesichts der schwierigen Lage auf dem Immobilienmarkt nun vom Hauskauf zurücktritt, drängt auf den Mietmarkt – oder bleibt ihm erhalten. Die höhere Nachfrage treibt dann wiederum den Preis und bringt genau die Menschen in die Bredouille, die sowieso schon gestiegene Energiekosten und teilweise höhere Mieten zu stemmen haben.
Die Politik kann nicht tatenlos zusehen, wie sie vom Markt verdrängt werden. Die Ampelkoalition muss dringend gegensteuern, um die Mieten bezahlbar zu machen – beispielsweise mit Blick auf die Indexmieten, die sich automatisch an die Inflation anpassen. Gleichzeitig muss aber auch alles darangesetzt werden, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Hier sind Bund und Länder gefragt, um bürokratische Hemmnisse schnell aus dem Weg zu räumen.