Ruf nach einheitlichen Regeln

Bahn-Gewerkschaft fordert Ende der Maskenpflicht auch in Zügen

Ein Aufkleber mit der Aufschrift "Bitte Mund-Nase-Bedeckung tragen. Danke." vor einem ICE.

Ein Aufkleber mit der Aufschrift "Bitte Mund-Nase-Bedeckung tragen. Danke." vor einem ICE.

Berlin. Die Maskenpflicht sollte aus Sicht der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft auch in Fernzügen abgeschafft werden. „Das Beibehalten der Maskenpflicht in Fernzügen bei gleichzeitiger Abschaffung im Flugverkehr ist unerklärbar“, teilte der Vizevorsitzende Martin Burkert der Deutschen Presse-Agentur mit. Diese Ausnahme sei Reisenden und Personal nicht zumutbar. Bahnpersonal und Bahnkundschaft müssten zum wiederholten Mal das Missmanagement der Politik ausbaden.

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Die Gewerkschaft hatte immer wieder von Konflikten in den Zügen berichtet, wenn es darum ging, die Maskenpflicht durchzusetzen. Burkert forderte am Mittwoch: „Maskenpflicht muss im Verkehr einheitlich geregelt sein: Und zwar ganz oder gar nicht.“

Grünen-Gesundheitsexperte: Wegfall wäre kein kluger Schritt

Anders als Burkert lehnt der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen einen Wegfall der Maskenpflicht für Bahnreisende ab. „Das wäre kein kluger Schritt“, sagte er am Mittwoch im Deutschlandfunk. Beim Flugverkehr habe man „eine Anpassung an europäische Nachbarländer“ vorgenommen. Trotzdem empfiehlt der Politiker die Maske im Flugzeug weiterhin zu tragen.

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„Es gibt sehr unterschiedliche Sichtweisen in unserer Koalition in Berlin und da war die Harmonisierung europäischer Regeln dem Koalitionspartner ein wichtiges Anliegen“, sagte Dahmen. Dem habe man Rechnung getragen, gleichzeitig aber an anderer Stelle dafür gesorgt, dass das Schutzniveau in Deutschland, etwa im Gesundheitswesen, noch weiter erhöht werde.

Die Regel im Flugverkehr steht nach seiner Darstellung nicht im Widerspruch zur Beibehaltung der Maskenpflicht in der Bahn. Der Wegfall der Pflicht im Flugzeug sei „etwas, was man sicherlich sehr genau im Auge behalten muss, was ich persönlich vielleicht auch anders entschieden hätte“, sagte Dahmen. Es bleibe jedoch der Weg jederzeit offen, erneut eine Maskenpflicht einzuführen, wenn sich in diesem Bereich die Situation zuspitzen sollte.

Lauterbach gibt Corona-Regeln für den Herbst bekannt
06.09.2022, Berlin: Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, kommt mit Maske zu einem Pressestatement zum Infektionsschutz vor Beginn der Sitzung des Gesundheitsauschusses im Bundestag. Thema ist unter anderem die Maskenpflicht. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Masken in Bus und Bahn bleiben, Zugangsbeschränkungen für Innenräume möglich, Omikron-Impfstoffe – diese und weitere Corona-Pläne hat Lauterbach vorgestellt.

Auch Lauterbach gegen Wegfall der Maskenpflicht in Bahnen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt einen Wegfall der Maskenpflicht für Bahnreisende ebenso ab. „Selbstverständlich ist es so, dass das Risiko, sich zu infizieren, in Bussen und im Bahnverkehr sehr viel höher ist als im Flugverkehr“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag. Er verwies auf die bessere Durchlüftung im Flugzeug.

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Die Bundesregierung will die bundesweite Maskenpflicht in Flugzeugen zum Herbst aus dem Infektionsschutzgesetz streichen. In Fernzügen soll eine bundesweite Maskenpflicht bestehen bleiben, für Busse und Bahnen im Nahverkehr können es weiter die Länder regeln. Der Bundestag soll die Corona-Regeln für den Herbst an diesem Donnerstag beschließen, auch die Zustimmung des Bundesrats ist notwendig.

RND/dpa

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