Zweite Entlassungsrunde

Drastischer Stellenabbau: Facebook-Konzern Meta streicht 10.000 Jobs

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg

Menlo Park. Der Facebook-Konzern Meta will in einer zweiten großen Stellenabbau-Welle rund 10.000 Jobs streichen. Zudem sollen etwa 5000 offene Stellen nicht mehr besetzt werden, kündigte Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Dienstag an. Der Abbau werde sich über die kommenden Monate hinziehen, schrieb er in einer E-Mail an die Mitarbeiter. Im November hatte Meta bereits 11.000 Arbeitsplätze gestrichen, das waren damals rund 13 Prozent der Belegschaft.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

In den vergangenen Monaten strichen nach Meta auch andere Online-Riesen wie Amazon, Google und Microsoft tausende Stellen - nachdem sie im Boom für ihr Geschäft in der Corona-Pandemie in großem Stil neue Mitarbeiter eingestellt hatten. Der Facebook-Konzern greift nun als erster von ihnen zu einer zweiten großen Entlassungsrunde. Zuckerberg hatte 2023 zum „Jahr der Effizienz“ ausgerufen.

In der Pandemie griffen viele kleine Unternehmen zu Werbung bei Facebook, um ihr Geschäft anzukurbeln. Meta verdiente gut und stellte auch kräftig ein. Ende 2019 hatte der Konzern 45.000 Mitarbeiter, zum Zeitpunkt des Stellenabbaus im November 2022 waren es über 87.000.

Meta-Chef Zuckerberg bezeichnet Massenentlassungen als „Fehleinschätzung“
ARCHIV - 28.10.2021, USA, Sausalito: Mark Zuckerberg, Unternehmer aus den USA und Gründer von Facebook, spricht per Videoschalte bei einer Konferenz des Unternehmens über die Umbenennung von Facebook in Meta. Vor einem Jahr, am 28.10.2021, wurde der Facebook-Konzern in Meta umbenannt. (zu dpa-Korr "Ein Jahr Meta statt Facebook: Das Metaverse bleibt in weiter Ferne") Foto: Eric Risberg/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Facebook-Muttergesellschaft Meta hat bekannt gegeben, dass sie mehr als 11.000 Mitarbeiter entlässt, was etwa 13 Prozent der Belegschaft entspricht.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Flachere Hierarchien geplant

Zuckerberg räumte in der am Dienstag veröffentlichten E-Mail an die Mitarbeiter ein, dass solche Umwälzungen in einem Unternehmen „Unsicherheit und Stress“ erzeugten. Er hoffe, die Veränderungen so schnell wie möglich umzusetzen, damit man diese Zeit der Unsicherheit so schnell wie möglich hinter sich lassen könne.

In den kommenden Monaten würden Manager Umbaupläne vorlegen, schrieb Zuckerberg zum weiteren Zeitplan. Ziel dabei sei, die Hierarchien flacher zu machen, Projekte mit niedriger Priorität einzustellen und das Tempo bei den Neueinstellungen zu bremsen. Entlassungen sollen im April im Technologie-Bereich und im Mai auf der Business-Seite bekanntgegeben werden. Auch international sollen Jobs gestrichen werden.

Die „Financial Times“ schrieb am Dienstag, dass von der nächsten Entlassungsrunde die Bereiche Politik, Marketing und Kommunikation stärker als andere betroffen sein sollen.

Künftig keine NFTs mehr

Meta spürt die Zurückhaltung von Werbekunden, die stärker auf ihr Geld achten. Auch ist die App Tiktok ein starker Rivale im Kampf um Werbe-Dollar - und Apples Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone machten Anzeigen bei Facebook weniger effizient. Zugleich steckt Zuckerberg viele Milliarden in die Entwicklung virtueller „Metaverse“-Welten. Allein im vergangenen Jahr verbuchte die entsprechende Sparte Reality Labs einen operativen Verlust von gut 13,7 Milliarden Dollar (aktuell 12,78 Mrd Euro).

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Schon in der Nacht zum Dienstag gab Meta bekannt, dass Facebook und Instagram nach dem einstigen Hype um digitale Sammelobjekte nun die Funktionen rund um die sogenannten NFTs wieder einstellen werden. Der Schritt sei Teil der laufenden Fokussierung auf Prioritäten, schrieb der zuständige Manager Stephane Kasriel bei Twitter. Wegfallen werde in den kommenden Wochen unter anderem die Möglichkeit, NFTs über Instagram und Facebook zu teilen, erläuterte ein Sprecher dem Technologie-Blog „The Verge“.

NFTSs (non-fungible token) sind so etwas wie digitale Echtheitszertifikate. Sie sorgen dafür, dass unter einer Vielzahl potenziell völlig identischer Kopien nur eine Datei als sozusagen signiertes Original gelten kann. Der NFT-Hype erreichte seinen Höhepunkt vor rund zwei Jahren als ein digitales Kunstwerk für mehr als 69 Millionen Dollar verkauft wurde. Unter anderem wurden NFTs als eine Möglichkeit gesehen, digitale Objekte im Metaverse zu besitzen und zu handeln. Seitdem ließ die Begeisterung sowohl für NFTs als auch für das Metaverse allerdings merklich nach.

RND/dpa

Mehr aus Wirtschaft

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken