Persönlicher Inflationsrechner: Wie stark hat sich Ihr Leben verteuert?
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Mehrkosten durch die Inflation machen sich vor allem im Einkaufswagen bemerkbar.
© Quelle: RND Montage/ Teona Janashia
Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine ist insbesondere Energie merklich teurer geworden. Doch diese Effekte liegen mittlerweile mehr als ein Jahr zurück. Die Inflationsrate im März 2023 von 7,4 Prozent hat andere Ursachen. Die wieder gesunkenen Spritpreis dämpfen sogar die allgemeine Preissteigerungsrate. Allerdings steigen etwa die Preise für Nahrungsmittel weiter stark an.
Wie viel Inflation steckt in meinem Warenkorb?
Da sich die Konsumgewohnheiten der Deutschen zum Teil erheblich unterscheiden, fällt auch die persönliche Inflationsrate höchst unterschiedlich aus. Beispielsweise geben Menschen mit geringem Einkommen einen höheren Anteil für Lebensmittel aus. Wer etwa viele Strecken mit dem Fahrrad zurücklegt, dem haben die zuletzt gesunkenen Spritkosten keine Entlastung gebracht.
Mit dem Inflationsrechner des RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) können Sie sich einen individuellen Warenkorb zusammenzustellen – und so die Preisentwicklung dieses Güterbündels während der vergangenen Jahre nachverfolgen.
Der Einfachheit halber behalten die ausgewählten Produkte in dem Rechner den gleichen Einfluss auf das Ergebnis wie in der offiziellen Statistik. Die Wohnungsmiete beispielsweise trägt weit stärker zur persönlichen Inflation bei als der Preis für das Festnetztelefon. Produkte, die jedoch in die allgemeine Inflationsrate einfließen, aber für den eigenen Konsum keine Rolle spielen, gehen hingegen nicht mehr in das Resultat ein und verzerren auf diese Weise nicht mehr die persönliche Inflationsrate.
Besondere Bedeutung haben für viele Konsumenten die Spritpreise, immerhin sind sie für alle Verkehrsteilnehmerinnen und ‑teilnehmer gut sichtbar am Straßenrand angebracht. Der allmähliche Auftrieb begann schon Ende 2020 und hat durch den Krieg in der Ukraine einen enormen Schub bekommen. Für die derzeitige Inflationsrate ist allerdings der Vergleich mit dem Vorjahresmonat entscheidend. In Realtion mit diesem Spitzenwert im März 2022 sind die Preise derzeit sogar niedrig. Deshalb verringern die Spritpreise derzeit sogar die Inflationsrate.
EZB erhöht Zinsen um einen Viertel Prozentpunkt
Die abnehmenden Zinserwartungen nach dem Entscheid der EZB drückten den Euro.
© Quelle: Reuters
Spritpreise haben sich wieder verringert
Anders als Benzin, Heizöl, Erdgas und anderen Energieprodukte haben sich zahlreiche Lebensmittel auch in den vergangenen zwölf Monaten verteuert. Der Preis von Weizenmehl etwa ist im Jahresvergleich um fast 57 Prozent gestiegen.
Zum einen ist das Angebot knapp, weil Exporte aus der Ukraine fehlen. Zum anderen steigt die Nachfrage, weil die Bürgerinnen und Bürger zumindest am Beginn des Krieges Notvorräte angelegt haben. In die Kategorie Hamsterkäufe fällt sicherlich auch die wieder gestiegene Nachfrage nach Toilettenpapier. Zumindest können die Händler bis heute einen ordentlichen Preisaufschlag durchsetzen.
Toilettenpapier und Mehl immer noch teuer
Doch längst nicht alle Preissprünge lassen sich direkt oder indirekt auf den Krieg zurückführen. Viele Produkte schwanken schlicht saisonal. Kinderjacken zum Beispiel sind immer dann am teuersten, wenn sich das Wetter ändert, also im Frühjahr und im Herbst. Wer antizyklisch handelt und die Kinder zur Jahresmitte und zum Jahreswechsel neu einkleidet, kann viel Geld sparen.
Der Zyklus der Kinderkleidung
Auch die Preise vieler Lebensmittel schwanken mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Während Weintrauben beispielsweise in den Sommermonaten günstig werden, haben Zitrusfrüchte im Winter Saison.
Saisonales Obst
Das Lebensmittel mit der höchsten Preissteigerung ist derzeit Zucker, völlig unabhängig von saisonalen Schwankungen. In der folgenden Grafik lassen sich alle rund 650 Produkte aus den zwölf Produktgruppen der Preisstatistik erkunden. In jeder Produktgruppe ist das Produkt mit der höchsten Inflationsrate vorausgewählt. Die weiteren Produkte einer Kategorie sind ausgegraut im Hintergrund erkennbar und lassen sich im Dropdown-Menü auswählen.
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