Landeskartellamt verdonnert elf Energieversorger zu Preissenkungen
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Laut dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium ist von einer „erheblichen Senkung der Preise“ bei den Energieversorgern die Rede.
© Quelle: dpa
Hannover. Wegen überhöhter Tarife hat die niedersächsische Landeskartellbehörde elf Strom- und Gasversorger zu Rabatten gezwungen. Die Unternehmen hätten sich in der sogenannten Grundversorgung zu „einer erheblichen Senkung ihrer Preise“ verpflichtet, teilte das Wirtschaftsministerium am Donnerstag in Hannover mit. Davon profitieren den Angaben zufolge etwa 490.000 Kunden.
Das Landeskartellamt hat seine Untersuchung vor vier Jahren begonnen. Zwischen dem teuersten und dem günstigsten Gasversorger in Niedersachsen liege der Unterschied in der Grundversorgung bei rund 35 Prozent, bei den Stromanbietern betrage die Differenz in der Spitze 15 Prozent, sagte Behördenchefin Heike Zinram: „Eine solche Spreizung ist ziemlich gravierend.“ Im vergangenen Jahr hatte die Behörde bereits mehrere Fernwärmeversorger zu Preissenkungen veranlasst.
Diese Versorger wurden zu Preissenkungen verpflichtet
Der Wettbewerbsbehörde zufolge haben sich Eon, Innogy, die GEW Wilhelmshaven, die Stadtwerke Bad Harzburg und Springe sowie die SVO Celle zu Rückzahlungen an ihre Stromkunden oder Preisgarantien verpflichtet. Beim Gas gewähren Innogy, das Teutoburger Energie Netzwerk sowie die Stadtwerke Emden, Schneverdingen-Neuenkirchen und Stade Rabatte. Die Beträge reichen von Zehntel-Cent-Beträgen für die einzelne Kilowattstunde bis zu Pauschalsummen von in der Spitze 100 Euro.
Die Landeskartellbehörde hat die betroffenen Unternehmen darüber hinaus verpflichtet, ihre Kunden für Wechselmöglichkeiten in Sonderverträge zu sensibilisieren. Auch zwei Jahrzehnte nach der Öffnung der Energiemärkte bezieht noch immer jeder dritte Haushalt Strom in der Grundversorgung. Das bedeutet: vom größten örtlichen Lieferanten in der höchsten Preisklasse; beim Gas findet sich noch etwa jeder vierte Haushalt in dieser teuersten Kategorie. „Ich kann Verbraucher nur ermuntern, von den Möglichkeiten eines Tarifvergleichs Gebrauch zu machen“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). „Das ist in der Regel unkompliziert, risikoarm und kann erheblich Geld sparen.“
Von Jens Heitmann