Logistikgebiet nimmt weitere Hürde
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Neu-Eichenbergs Gemeindebürgermeister Jens Wilhelm (SPD)
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Neu-Eichenberg. Die rot-schwarze Mehrheit hofft auf die Schaffung von Arbeitsplätzen "in nicht geringem Umfang" sowie die Stärkung der kommunalen Finanzen durch höhere Steuereinnahmen, erklärte CDU-Fraktionschef Hans-Heinrich Schröter. Dafür sei man bereit, die Nachteile eines 80 Hektar großen Sondergebiets in der 1800 Einwohner zählenden Gemeinde in Kauf zu nehmen.
Nicht so die Grünen: Sie lehnen es ab, dass die bis zu 28 Hallen, die auf dem Gelände entstehen könnten, 15 Meter statt der 2009 im Bebauungsplan beschlossenen 13,5 Meter hoch sein dürfen. Sie beantragten außerdem vergebens, dass die ersten Hallen 300 Meter statt der nun vorgesehenen 130 Meter von Hebenshausen entfernt stehen dürfen. Nicht geregelt ist nach Ansicht der Grünen mit dem nun beschlossenen Wegfall der Schallschutzwälle auch der Sichtschutz.
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Logistikpark soll sich „vom Acker machen“: Mehr als 100 Bürger haben am Montag gegen das in Neu-Eichenberg geplante Sondergebiet protestiert.
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Kritisch äußerte sich die grüne Fraktionsvorsitzende Bettina Biehler über die verkehrliche Anbindung des Sondergebiets an die Bundesstraße 27. Über eine noch zu bauende Kreuzung fahren künftig nach Schätzungen von Planer Christoph Henke täglich 2000 Lkw und 1000 Autos. Die Grünen befürchten deshalb Staus, Lärm und Feinstaub-Belastungen. Zudem würde sich der Verkehr auf der Bundesstraße, wo es derzeit 7500 Verkehrsbewegungen am Tag gebe, deutlich erhöhen. Die Straße sei dafür nach Einschätzung der Landesbehörde Hessen Mobil ausgelegt, versicherte Henke.
In Neu-Eichenberg hat sich längst Widerstand gegen das geplante Logistikgebiet formiert. Am Montag hatten gut 100 Bürger demonstriert. Die Gemeindevertretung unterbrach nach gut drei Stunden ihre Sitzung und vertagte sich.
Gemeindebürgermeister Jens Wilhelm (SPD) machte auf eine Vereinbarung zwischen dem Käufer des Geländes, dem Bensheimer Projektentwickler Dietz AG, und der Hessischen Landgesellschaft aufmerksam. Danach tritt der Vertrag nur in Kraft, wenn der Investor mit der Änderung des Bebauungsplans einverstanden ist.
Bürgerversammlung am 22. August
Eine Bürgerversammlung zum Thema soll es am Mittwoch, 22. August, in der Hebenshäuser Gaststätte Waldmann, Lange Straße 30, geben. Die Uhrzeit steht noch nicht fest.
Von Michael Caspar