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Studie: Nicht alles in der Arbeitswelt wird sich nach Corona nachhaltig verändern

Die Digitalisierung der Arbeitswelt erfährt durch die Corona-Krise einen deutlichen Schub. Viele Menschen glauben, dass Homeoffice sich als alternative Arbeitsform etablieren wird und dass digitale Kommunikations-Tools zum allgegenwärtigen Arbeitsmittel werden.

Die Digitalisierung der Arbeitswelt erfährt durch die Corona-Krise einen deutlichen Schub. Viele Menschen glauben, dass Homeoffice sich als alternative Arbeitsform etablieren wird und dass digitale Kommunikations-Tools zum allgegenwärtigen Arbeitsmittel werden.

Gütersloh. Die Corona-Krise zwingt die Menschen nach Einschätzung von IT-Experten zwar aktuell zu mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag. Aber nur 17 Prozent der Befragten erwartet, dass dies auch nach dem Ende der Pandemie anhält. Das ist ein Ergebnis einer Befragung der Bertelsmann Stiftung aus Gütersloh in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München. Dazu wurden im April 211 Experten für Digitalisierung, Technologie und Künstliche Intelligenz aus mehreren Branchen online befragt.

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“Es ist auffällig, dass die Befragten die Corona-bedingten Entwicklungen hin zu mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag offenbar eher als ein Strohfeuer und weniger als fortbestehendes Umdenken werten”, sagt Ole Wintermann, Arbeitsexperte der Bertelsmann Stiftung.

Dabei sieht ein Großteil der Experten (85 Prozent) aber einen auch langfristigen Trend zu Video-Konferenzen sowie zu Homeoffice (84 Prozent). Das Virus zwingt die Unternehmen, Neues auszuprobieren und Lösungen für die Weiterführung der täglichen Arbeit herbeizuführen, die - zumindest in Bezug auf die Arbeitswelt - so eigentlich neu nicht sind.

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Bewusstsein für Infektionen und Krankheiten

Der Trend zum Arbeiten außerhalb des Büros wird auch die zukünftige Organisation von Arbeitsprozessen erheblich verändern. 44 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich die Führungskultur von Kontrolle hin zu Vertrauen wandeln wird. Das bedeutet besonders für traditionelle und hierarchisch aufgestellte Unternehmen eine gravierende Umstellung, speziell was die Mitarbeiterführung betrifft.

Auch werde das Bewusstsein für Infektionen und Krankheiten auch nach der Pandemie Bestand haben (70 Prozent). Bei der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung und einer Entschleunigung der Tagesroutinen aber sind die Befragten skeptisch: Hier sehen nur 30 beziehungsweise 22 Prozent einen längeren Trend. Nur 13 Prozent rechneten im April, als die Straßen noch deutlich leerer waren, mit einem weiter geringeren Verkehrsaufkommen.

Als Krisengewinner sehen 98 Prozent der befragten Experten in der nicht repräsentativen Studie die Telekommunikations- und IT-Branche, gefolgt von der Gesundheitswesen und der Chemie- und die Pharmaindustrie. Zu den langfristigen Verlierern zählt die große Mehrheit der Befragten den Tourismus (72 Prozent), die Gastronomie (67), die Luftfahrt (86) und auch die Autoindustrie (68). Unentschieden fällt die Bewertung für Banken, Versicherungen und das Transportgewerbe aus.

RND/dpa

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