Suedlink: Stromtrasse soll westlich an Göttingen vorbeiführen
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Zwei Prototypen für Erdkabel mit drei Adern liegen unter einer Hochspannungsleitung.
© Quelle: dpa
Hannover. In Südniedersachsen verläuft die Haupttrasse nach den aktuellen Plänen von Einbeck durch einen Korridor, der östlich von Moringen, zwischen Lütgenrode und Wolbrechtshausen, westlich von Lenglern, westlich von Göttingen, zwischen Rosdorf und Mengershausen und westlich von Sieboldshausen verläuft, bevor sie westlich von Friedland auf hessisches Gebiet trifft.
Die Landwirte in der Region Göttingen stehen dem Projekt Südlink kritisch gegenüber. Wie der Geschäftsführer des Landvolkes Göttingen, Achim Hübner, am Donnerstag mitteilte, sei der Bau der Trasse nicht vermeidbar. „Jetzt müssen sich aber alle an dem Verfahren Beteiligten darum bemühen, dass die Nutzung der Böden erhalten bleibt”, sagte er. Sowohl bei einer Erdverkabelung als auch bei Überlandleitungen hätten die Landwirte Probleme: Ihnen gehe dort Boden und damit die Lebensgrundlage verloren.
Hübner kritisiert, dass auf den Naturschutz mehr Rücksicht genommen werde als auf die Bauern. Die Göttinger Landwirte müssten bereits durch den Bau der Wahle-Mecklar-Trasse Boden abgeben. „Das Problem ist nicht zu lösen“, so Hübner. Aber man müsse jetzt für Bodenschutz und eine vernünftige Bodennutzung in den betroffenen Bereich sorgen.
In den kommenden Wochen wollen die beiden Unternehmen Bürger vor Ort über die Hintergründe der Streckenauswahl informieren, kündigte Christoph Schulze-Wischeler an, der bei Tennet für den Netzausbau zuständig ist. Die Planungen sollen bis 2021 abgeschlossen werden, die für die Energiewende wichtige Nord-Süd-Verbindung soll dann bis 2025 gebaut werden.
Interaktive Karte: Das ist der geplante Verlauf der Trasse
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Etwa 20 Kilometer der Stromtrasse sollen durch Schleswig-Holstein führen, mit 315 Kilometern bekommt Niedersachsen den Plänen zufolge den längsten Teil der Kabel, die überwiegend unterirdisch verlaufen sollen. Durch Hessen sollen 59 Kilometer führen, 78 durch Thüringen, 135 durch Bayern und 97 Kilometer durch Baden-Württemberg. Die Netzbetreiber betonten, sie hätten sich bei der Auswahl an sachlichen Kriterien wie Wasser- und Artenschutz oder auch Baugebieten orientiert, nicht an politischen Wünschen.
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Von Britta Bielefeld/Andreas Fuhrmann mit dpa
GT/ET