Nal von minden will Tests massenweise herstellen
Seit bald zwei Jahren Pandemie sollen Corona-Selbsttests mehr Sicherheit bringen. Doch wie funktionieren sie eigentlich? Dimitrios Theodoridis weiß es - denn bei seinem Arbeitgeber nal von minden will man in Göttingen künftig zwei Millionen solcher Tests pro Monat herstellen.
Göttingen.Mit zwei Handgriffen hat Dimitrios Theodoridis den Corona-Schnelltest geöffnet. Der Standortleiter der Göttinger Vertretung des Spezialisten für medizinische Diagnostik nal von minden will zeigen, dass sich hinter der kleinen Plastikschale viel Fachwissen, das „eigentliche Geheimnis“ verbirgt. Der kleine Teststreifen mit der markanten roten Linie ist deutlich zu sehen. Darüber hinaus sieht der Nutzer normalerweise nur einen etwa einen halben Zentimeter breiten, dünnen weißen Streifen. Doch dieser besteht aus mehreren Komponenten, die in der richtigen Zusammenstellung miteinander funktionieren müssen, erklärt Theodoridis. Derzeit werden in Göttingen zwar noch keine Corona-Tests gefertigt, doch das soll sich bald ändern: Im April werde die neue Produktionsanlage geliefert, sagt Theodoridis, dann könne nal von minden hier zwei Millionen Corona-Schnelltests produzieren – im Monat.
Doch zurück zum Aufbau des Teststreifens: Unten befindet sich das Sample Pad, dort wird die Probe aufgetragen. Die Flüssigkeit läuft dann nach oben über das sogenannte Konjugat Pad. Dort befindet sich eine Schicht aus Gold-Nanopartikeln, an die Antikörper gegen das Coronavirus angeheftet sind. Die Mischung aus Probe und Partikeln läuft nun über die Membran zur Kontrolllinie und von dort aus zum Absorbent Pad. Das Testergebnis – positiv oder negativ – hänge davon ab, wo die Antikörper gebunden würden, erklärt Theodoridis. Hat sich die Testperson mit Corona infiziert, bleiben die Viruspartikel an den Antikörpern hängen und die rote Linie erscheint. Ist alles in Ordnung, zeigt der Test ein negatives Ergebnis an, da die Antikörper erst wieder an der Kontrolllinie gebunden werden.