Deutsche wollen weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben
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Verpackte Geschenke liegen in einem Wohnzimmer unter einem festlich geschmücktem Weihnachtsbaum. In diesem Jahr wollen viele Menschen weniger Geld für Geschenke ausgeben.
© Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Berlin. Knapp drei Wochen noch, dann müssen alle Geschenke besorgt sein, damit sie schön verpackt unterm Weihnachtsbaum liegen können. Ob Spielzeug, Bücher oder Schmuck: Für viele Branchen sind die Wochen vor Heiligabend die wichtigste Zeit, um Umsatz zu machen. Allerdings ist die Konsumlaune in diesem Jahr deutlich getrübt. Inflation und hohe Energiepreise machen vielen Haushalten zu schaffen. Und das spürt auch der Handel.
Laut einer nun veröffentlichten Umfrage des Beratungsunternehmens EY wollen viele Menschen in diesem Jahr weniger Geld für Geschenke ausgeben. Das durchschnittliche Budget für Weihnachtsgeschenke liegt bei den befragten Verbraucherinnen und Verbrauchern bei 252 Euro. Das sind 21 Euro – oder 7,6 Prozent – weniger als im vergangenen Jahr. Wenig überraschend sparen besonders Menschen mit geringem Einkommen an Weihnachtsgeschenken. In Haushalten mit einem Nettoeinkommen unter 25.000 Euro sollen die Ausgaben von 158 auf 120 Euro und somit um 24 Prozent sinken. Aber auch, wer mehr etwas verdient, schnallt den Gürtel enger: In Haushalten unter 35.000 Euro verkleinert sich das Budget von 230 auf 185 Euro – oder um 20 Prozent. Lediglich Haushalte ab 70.000 Euro Nettoeinkommen gaben an, etwas mehr (ein Prozent) auszugeben.
Beliebteste Geschenke: Gutscheine und Geld
Für die EY-Daten wurden 1000 Menschen telefonisch befragt. Demnach wollen Männer in diesem Jahr mehr für Geschenke ausgeben als Frauen. Auch zwischen Ost und West gibt es Unterschiede: Die westdeutschen Konsumenten planen in diesem Jahr durchschnittlich 8 Prozent weniger für Geschenke ein, in Ostdeutschland sind es „nur“ 4 Prozent. Allerdings ist dort der Wert, wie viel überhaupt für Geschenke hingelegt wird, niedriger. Während im Westen Deutschlands durchschnittlich 256 Euro eingeplant werden, sind es im Osten 239 Euro.
Die beliebtesten Geschenke sind übrigens Gutscheine und Geld – vor allem bei Männern. 44 Prozent der Befragten setzen in diesem Jahr auf diese Art des Schenkens. Direkt danach kommen Spielwaren (35 Prozent), Lebensmittel und Süßigkeiten (34 Prozent) sowie Bücher (34 Prozent) und Kleidung (ebenfalls 34 Prozent).
Leichte Erholung: etwas mehr Schwung im Weihnachtsgeschäft
Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten hatten verschiedene Branchen gemeldet, dass die Umsätze schwächeln. Zum Start der Weihnachtssaison verwies der Handelsverband Deutschland (HDE) auf die getrübte Erwartung der Unternehmen. Anfang November rechneten 70 Prozent der Händler mit einem schlechteren Weihnachtsgeschäft als noch im vergangenen Jahr. „Die hohe Inflation beeinflusst die Kaufkraft massiv“, sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth da. Allerdings sei die Verbraucherstimmung seit einem „Allzeittief“ im Herbst auch schon wieder etwas besser geworden.
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Und der Trend setzt sich offenbar fort. Laut einem vom HDE erhobenen Konsumbarometer verbesserte sich die Verbraucherstimmung im Dezember erneut – und somit den zweiten Monat in Folge. „In der abgelaufenen Woche kam vielerorts etwas mehr Schwung in das Weihnachtsgeschäft“, sagte Genth nun über die erste Adventswoche. „Die Kundenfrequenzen blieben aber meist hinter den Erwartungen zurück“, so der HDE-Hauptgeschäftsführer. Denn die Verbraucherstimmung bewegt sich laut dem Verband weiterhin auf niedrigem Niveau. Allerdings: Diese „erneute Aufhellung“ zum Ende des Jahres könnte laut dem HDE der Beginn eines länger anhaltenden Aufwärtstrends sein. Allerdings hänge auch viel von der weiteren Entwicklung der Wirtschaft und insbesondere der Umsetzung von Entlastungen wie der Gas- und Strompreisbremse ab.